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Thailand und Malaysia

Südostasien: Traum unter weißen Segeln

 

Südostasien 

Mit dem Viermaster Star Clipper durch die einsame Inselwelt Thailands bis nach Malaysia und zurück nach Patong

 

Von Gerd Krauskopf

 

Oben auf dem Deck des Großseglers ist die Tropical Bar das Herz des Viermasters. Mit einem Cocktail in der Hand genießen die gerade an Bord gekommenen Gäste aus aller Welt die angenehm leichte Brise.

SüdostasienDabei sind sie erst am Vormittag bei schwülheißem Wetter in der thailändischen Bucht Patong angekommen. Sie haben vom Strand aus die riesigen Masten und das Bugsprietnetz der eleganten Lady bewundert, auf der sie eine Woche lang durch Thailands Inselwelt bis Malaysia und zurück nach Patong segeln werden. Jetzt, am Abend an Bord, schauen die gut 90 SüdostasienGäste bei sternenklarem Himmel auf die Crew, die nach Anweisung von Kapitän Yuriy Slastenin den Anker lichtet und die weißen Segel setzt. Als aus dem Bordlautsprecher die bombastische Seefahrerhymne „Conquest of Paradise“ von Soundtrack-Altmeister Vangelis dröhntund die „Star Clipper“ sanft in die Andamanensee gleitet, wischen sich in diesem magischen Moment einige Gäste ihre Tränen aus den Augen. Jetzt treibt den Großsegler nur noch die Kraft des Windes an.

 

Nach einem grandiosen Sonnenaufgang taucht am nächsten Morgen die Insel Ko Butang im Tarutao Marine Nationalpark auf. Bevor jedoch die Tenderboote nach der Ankersetzung die SüdostasienGäste an den einsam gelegenen weißen Strand übersetzen, warnt Cruise-Direktor Peter Kissner — ein wortgewaltiges Urgestein und seit 1995 Offizier der Reederei — vor den diebischen Affen. Obwohl die Crew aufpasst, findet ein kleines Äffchen in einem Rucksack Essbares, während sich die Gäste im badewannenwarmen Wasser vergnügen. Andere nehmen Südostasiendas inkludierte Angebot zum Wasserskilaufen wahr, versuchen sich beim Stand-Up-Paddeln oder bewundern beim Schnorcheln die bunte Unterwasserwelt.

 

Die Gäste auf diesem Großsegler vermissen keine Tanzshows oder ein Casino. Dafür lauschen sie dem Kreuzfahrtdirektor bei Vorträgen über das Großseglertum. Es ist eine Kreuzfahrt ohne Massentourismus. Dafür, so sagt er, genießen die Passagiere die Zeit auf den Liegen am Pool, schauen dem Kapitän auf der Brücke zu oder klettern mutig hoch hinauf ins so genannte SüdostasienüKrähennest. Gemütlich im Bugnetz liegend die Skyline von Penang — der zweitgrößten malaysischen Großstadt — näher kommen zu sehen, gehört zu den Highlights der Schiffsreise. Dort legt das Schiff das einzige Mal in einem Hafen an. Die Gäste schwärmen aus und lassen Südostasiensich mit Rikschas ins chinesische oder indische Viertel mit den Häusern, Geschäften und den Fischerhäusern auf Stelzen bringen. Diese sind bis jetzt nicht dem Hochhauswahn zum Opfer gefallen.

 

Ein neuer Tag beginnt mit der Ankerung im Rok Nok Nationalpark. Dass kein großes Schiff außer dem Großsegler hier einfahren und ankern darf, verdankt dieser dem Besuch der thailändischen Prinzessin. Ihre Anwesenheit adelt den Großsegler zur königlichen Yacht. Die Gäste wissen es zu schätzen und baden im smaragdgrünen Wasser oder lassen sich zwischen den meterhohen runden Steinen fotografieren. Zwischendurch genießen sie auf dem Südostasienblütenweißen Sandstrand im Schatten einer üppigen Tropenvegetation ihr Barbecue. Der Strand wird so sauber hinterlassen, wie er vorgefunden wurde. Im Bugnetz liegend ist der Sonnenuntergang mit einem strahlenförmigen Muster auf dem Wasser wie jeden Tag ein Highlight. Am Abend erhellen die Lichter an der Takelage 3365 Quadratmeter Segel.

 

Auch ein „Ritterschlag“ zur königlichen Yacht berechtigt nicht dazu, am nächsten Morgen in den Ao Phang Nga Nationalpark einzulaufen. Das Wasser ist schlichtweg zu flach in dieser Bucht. SüdostasienSo steigen die Gäste auf ein heimisches Schnellboot um, das sie vorbei an spitzen steilen Kalkfelsen mit wilder tropischer Vegetation durch eines der schönsten Inselparadiese der Welt fährt. Das wusste auch schon James Bond zu schätzen. 1974 war Roger Moore hier zum Dreh des Bondfilms „Der Mann mit dem goldenen Colt“. Er wohnte während der Dreharbeiten bei den Südostasien„Moken“, dem Volk der Seenomaden im Dorf Koh Panyee. Dort hat ihn bei einem neuerlichen Besuch als Star-Clipper-Passagier niemand wiedererkannt. „Er ist schon ein wenig enttäuscht darüber gewesen“, erzählt Kreuzfahrtdirektor Peter Kissner etwas spitzbübisch.

 

Zum letzten Mal wird für einen erholsamen Strandtag an der Grenze zwischen Burma und Thailandim Mu-Ko-Surin-Nationalpark vor der mit dichtem Urwald bewachsenenInsel Ko Surin Nua der Anker zu Wasser gelassen. Den hier beheimateten und völlig abgeschieden lebenden Südostasien„Moken“ in ihren einfachen Stelzen-Strandhütten zollt Kapitän Yuriy Slastenin Respekt und bleibt mit der Star Clipper auf Distanz. Für die Schnorchler und Taucher ist es hier ideal. Sie berichten den Gästen – die am Strand ihre Seele baumeln ließen – begeistert von ungezählten Fischarten direkt unter der Wasseroberfläche und verschiedenen Korallenarten.

 

SüdostasienAls die Sonne untergeht, werden der Anker gelichtet und die Segel gesetzt. Jetzt nimmt die Star Clipper Kurs auf Patong, den Ausgangspunkt der Seereise. Und wieder wischt sich beim „Conquest of Paradise“ so mancher verschämt die Tränen aus den Augen.

 

Weitere Informationen: 

 

Star Clippers Kreuzfahrten, www.star-clippers.de, Tel: 00800/78272547

 

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