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Schwarzmeerküste

Auf Entdeckungstour

an

Bulgariens Schwarzmeerküste

Miesmuschelfarm Dalboka

Noch ist es ruhig am Goldstrand. Da wartet man gespannt auf die Touristen. Ist gewappnet auf die Jugend, die sich dort unten zu nächtlichen Partys treffen wird.

Goldstrand, Varna, Bulgarien

Am Strand  werkeln vereinzelte Arbeiter an verrosteten Fassaden. Drei junge Mädchen kreischen aus sicherer Entfernung einem splitternackten jungen Mann zu, der mit seinem Astralkörper am Strand wie ein Gockel auf und ab stolziert.

Beach Bar „Debut“ in Varna, BulgarienDerweil trinken wir in einer Strandbar am feinsandigen Goldstrand einen Kaffee, während sich die Sonne durch den wolkenverhangenen Himmel ihren Weg sucht und der Frühlingswind für Schaumkronen sorgt.

Dabei fällt auf, dass das Schwarze Meer jetzt tatsächlich schwarz ist. Was mit seinen 14 Grad Wassertemperatur auch nicht zum Baden einlädt. Da warten die Sonnenanbeter lieber noch eine Weile, bis das Meer seine Höchsttemperatur von 28 Grad erreicht hat.

Thermalbad, Varna, Bulgarien

Später, wir sind lange auf der schmalen Küstenstraße unterwegs und weit außerhalb der Party- und Strandmeile, haben es sich Arbeiter im wohlig-warmen Thermalwasser am Strand gemütlich gemacht und duschen sich den Staub ihres mühsamen Arbeitstages ab.

Hier verlassen wir den Strand, um einen Abendbummel über die breiten Boulevards von Varna mit ihren historischen Bürgerhäusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert zu machen. 

Freizeitvergnügen im Primorski Park, Varna, BulgarienDafür müssen wiraber erst einmal viele Stufen steil hinauf in den Primorski Park dieser alten Hafenstadt steigen. Vorbei geht es sodann an vielen Denkmälern, die die gepflegten Rasenflächen schmücken.

Hier, so erfahren wir von Stojan, unserem kundigen Führer, haben sich Christen und Muslime 200 Jahre nach dem letzten Kreuzzug eine gnadenlose Schlacht geliefert. So zeugt heute ein mächtiges Granitmonument davon, dass an dieser Stelle das christliche  30 000 Ritter starke Heer von islamischen Verteidigern verlustreich in die Flucht geschlagen wurde. Heute genießen Jung und Alt die Grüne Lunge und man fährt gemütlich mit Tretbooten auf einem künstlich angelegten See oder hat Spaß auf den Veranstaltungen des Freilufttheaters.

Himmelfahrts-Kathedrale Chram Sv. Uspenie Bogorodicno , Varna, Bulgarien

Wir haben unseren Spaß in der Himmelfahrts-Kathedrale Chram Sv. Uspenie Bogorodicno in der Innenstadt von Varna. Wenn wir auch nicht auf dem Besucherschild der Ortodoxen Kirche den Namen „ Успение Катедралата Св. Chram. Успение Bogorodicna“ entziffern können, so singt uns Pope Ivan mit fester Stimme eine Mnogaja Leta, um uns die Akustik seiner Kathedrale zu demonstrieren.

Balchik, so sagte man uns, sei einen Ausflug wert. Also machen wir uns an einem dieser wunderbaren Sonnentage in aller Frühe auf den Weg. An diesem Tag strahlt das Schwarze Meer traumhaft schön in türkis blau, während unsere Fahrt in den Norden gut eine Stunde dauert. Da lassen wir auch Balchik, die weiße Terrassenstadt am Meer mit ihren vielen Hotels rechter Hand liegen und steuern gleich die von einem wunderschönen botanischen Garten gerahmte Sommerresidenz der rumänischen und bulgarischen Bohème an. 1924 ließ diesen prächtigen Park die rumänische Königin Marie von Edinburgh anlegen, was viele Adelige und Künstler hier nach Balchik zog. Als wir dann vor dem auf einem „Stille Nest“ im Garten von Balchik, RumänienFelsvorsprung am Meer erbauten kleinen Schlösschen mit dem schlanken minarettartigen Türmchen stehen, kneift Stojan ein Auge zu und sagt schmunzelnd, dass wir nun vor dem „Stillen Nest“ der Königin stehen. Mit wem sie sich in dem für den Balkan typischen Ensemble getroffen haben soll, sei nicht überliefert, lacht er.

Ungeheuer interessant ist dann später die Miesmuschelfarm Dalboka. Da fahren wir aber erst einmal über die lössbedeckte, fruchtbare Steppentafel, der Kornkammer Bulgariens, vorbei. Passieren einen 

AES GEO Energy Wind Power Park, Bulgarienkilometerlangen Windradpark und biegen hier zur Steilküste hin ab. Wie das kleine Sträßchen dann zum Meer derart steil abfällt, bekommt unser Busfahrer Angst, dass er sein Gefährt mit seinen Gästen dort nicht heil hinunter, geschweige dann wieder hinauf bekommt. Und so müssen alle den steilen Berg hinab steigen, was mächtig auf die Kniegelenke geht.

Dafür werden wir aber auch erst einmal mit leckeren, frischen Muscheln und fangfrischem Fisch fürstlich belohnt. Ganz nebenbei lerne ich Alek Arabadjian kennen,  der zufällig am Nebentisch speist. Er ist der 

Miesmuschelfarm Dalboka, Bulgarien

Alek Arabadjian von AES GEO Energy Wind Power Parkbulgarische Chef des Windparks, an dem wir vorhin staunend vorbei gefahren sind. Und so erfahre ich, dass sich dort oben 52 mächtige Windräder drehen, wobei jedes einzelne Windrad 3 Megawatt erzeugt. So verlassen den AES GEO Energy Wind Power Park 156 Megawatt, die Bulgarien nicht im Ausland teuer einkaufen muss.

Und dann geht’s hinaus auf See zu den Muscheln. Mit einem kleinen Motorboot tuckern wir zu einer Stahlplattform, die gut hundert Meter vom Ufer entfernt wie eine kleine Bohrinsel im Meer fest verankert steht. Vom schwankenden, kleinen Boot steigen wir die kurze steile Stahlleiter hinauf und stehen auf einer Stahlplattform von einer Größe von 1640 Quadratmetern. Vor unseren staunenden Augen zieht Miesmuschelfarm Dalboka, Bulgariendann ein Arbeiter eines der unzählig schweren Stahlseile aus dem Wasser, an dem ein dicker Knäuel von Muscheln hängt. Sie, so sagt man uns, können nur in allersauberstem Meereswasser gezüchtet werden, wobei sie sich gut ein Jahr lang von Phytoplankton und Zooplankton ernähren. Eine Miesmuschel, so erfahren wir, filtert 82 Liter Meerwasser in 24 Stunden.

Wie wir dann wieder von der mächtigen Plattform zurück an Land und die Steilküste schnaufend hinauf gestiegen sind, steuert unser Gefährt Kap Kaliakra an, das wir gut 60 Kilometer nördlich von Varna erreichen. Stolz ragen hier die Klippen 70 Meter aus dem tosenden Meer, wobei uns der Wind ordentlich durchschüttelt.

18-Loch Golfplatz des Thracian Cliffs, Bulgarien

Das ist auf dem im April 2011 neu eröffneten 18-Loch Golfplatz des Thracian Cliffs mit seinem 200 Hektar großen Luxus-Resort gänzlich anders. Da weht der Wind nur spärlich auf einem der landschaftlich interessantesten, aber auch am schwersten zu bespielenden Küsten-Golfplätze Europas. Er ist 4,5 Kilometer in die ursprünglichen Klippen eingebaut und wurde designed vom berühmten Golfer Gary Player.  Da müssen die Spieler auf sehr engen Bahnen mit vielen optischen Täuschungen ihre Bälle weit übers Meer schlagen.

Wie dann der Eigentümer dieses 5-Sterne Resorts, der Bulgare Georg 

Georg Tsvetanski, Besitzer des Thracian Cliff Golfplatzes, BulgarienTsvetanski, unerwartet vor mir steht, da bin ich total überrascht über diesen sympathisch flotten Mittvierziger, der hochgradig interessiert ist an seinem eigenen, 36 Millionen teuren Projekt. Lieber verklebt er selber die Dachpappe an seinem Beach-Restaurant, als Golfspielen zu lernen. „Wenn er nicht gerade hier auf dem Golfplatz arbeitet,“ so schmunzelt vergnügt sein aus Hamburg stammender Generalmanager Perry Einfeldt, der viel Erfahrung mitbringt aus dem Robinson Club Fleesensee an der Mecklenburgischen Seenplatte, „dann lebt er in Monako oder in seinem Häuschen in Notting Hill bei London oder in seinem Loft in New York.“

Sonnige Tage später. Wir verlassen das Schwarze Meer, das immer noch türkis blau strahlt, in Richtung Süden nach Nessebar zum Sonnenstrand. Ich sitze am Fenster unseres Busses und lasse mich verzaubern von der landschaftlichen Vielfalt, als wär’s auf einem Flachbild-TV. Da fahren wir über die lang gezogenen Hügel an den Ausläufern des Balkangebirges. Passieren unendliche Mischwälder und gut bestellte Felder mit Weinreben, kommen durch kleine Dörfer, in denen ab und an noch Pferdegespanne die eiligen Reisenden aufhalten. Und wie der Bus dann auf der letzten Anhöhe vor Nessebar eine kleine Pause einlegt und ich aus meinen Tagträumen gerissen werde, da liegt er vor mir. Der Sonnenstrand, das Schwarze Meer, das in diesem Moment wieder schwarz ist unter diesem grauen Himmel. Diesig der Blick auf die Hotelburgen, die mich in diesem Moment irritieren. 

Römische Ruinen, byzantinische Kirchen und uralte Holzarchitektur sind das Markenzeichen von dem historischen Städtchen Alt-Nessebar

Später haben wir den acht Kilometer langen Abschnitt des Sonnenstrandes mit den Hotelburgen der sich bis vor die Landzunge hinzieht,  hinter uns gelassen. Das Schwarze Meer, es leuchtet jetzt wieder türkis blau unter der strahlenden Sonne. Da freue ich mich auf die kultur-historischen Bauwerke in dieser einmaligen Lage. Auf römische Ruinen und byzantinische Kirchen, die in das UNESCO Welt-Kultur- und Naturerbe aufgenommen wurden. Und darüber, dass es seit dem vergangenen Jahr ein Gesetz gibt, das T-Shirt-Verkäufer und Galerien aus den Kirchenruinen hinaus gejagt hat.

Gerd Krauskopf

 

Infos:

zur Bulgarischen Schwarzmeeküste

bulgariens Schwarzmeerküste

 

Wir haben gut gewohnt in Varna:

Grand Hotel Varna, Bulgarien

Hier geht's zum:  Grandhotel Varna

 

Wir haben gut gewohnt in Nessebar:

Hotel Marina Palace Nessebar, Bulgarien

Hier geht's zum Hotel:  Hotel Marina Palace

 

Luxuriös wohnen und ausgezeichnet Golf spielen:

Thrakischen Cliffs Golf Resort & Spa , Bulgarien

Hier geht's zum:  Thrakischen Cliffs Golf Resort & Spa

 

Lohnende Ausflüge:

Nach Varna

Varna, Bulgarien

Von Varna sagen die Einheimischen, dass sie die „Perle“ von der Schwarzmeerküste sei. Diese moderne Hafen- und Universitätsstadt mit der Regionalverwaltung ist die drittgrößte Stadt Bulgariens und hat knapp unter 400 000 Einwohner.

 

In den Primorski Park in Varna

Primorski Park in Varna

Die grüne Lunge der Stadt zieht sich von der Innenstadt hin zum Meer und bietet vielfältige Erholung.

  

Der Botanische Garten von Balchik

Der Botanische Garten von Balchik, Bulgarien

Der wunderschöne Botanische Garten von Balchik ist 10 ha groß und zieht sich von der Straße bis zum Meer hinunter. Hat man den Wagen/Bus verlassen, kommt man an zahlreichen Andenkenläden/Restaurants vorbei bis zur Kasse. Der Park selber bietet ein Blütenmeer mit einem kleinen Schloss, das in Meereshöhe steht und von der rumänischen Königin Marija 1924 erbaut wurde.

 

Miesmuschelfarm Dalboka

Miesmuschelfarm Dalboka

Dalboka Ltd. ist spezialisiert auf den Anbau und die Produktion von ökologisch sauberen Schwarzmeer Muscheln. Man kann mit einem kleinen Motorboot nach dem Verzehr eines reichhaltigen Muschel/Fischgerichtes zur Plattform hinüber fahren, muss das aber vorher anmelden.

 

Hier geht' zur:    Miesmuschelfarm Dalboka

 

Kap Kaliakra

Kap Kaliakra, Bulgarien

In der Nähe von Kavarna führt eine Stichstraße durch ein Naturschutzgebiet zum Kap Kaliakra hinüber. Hier durchquert man die einstige stolze Festung Tirisis. 

 

Nessebar

Nessebar, Bulgarien

Hat man die modernen, riesigen Hotelanlagen hinter sich gelassen, so kommt man zur Altstadt von Nessebar mit zahlreichen antiken und mittelalterlichen Ruinen, die sich auf einer inselartigen Landzunge befindet. Sehenswert ist auch ein wunderbares Ensemble von Häusern der Wiedergeburtszeit.

 

 

 

 

 

Bootsausflug in Nessebar

Bootsausflug in Nessebar

Touristen können entweder als Teil einer Gruppe oder aber auch individuell eine Bootsfahrt machen. Aushänge mit mehr Information gibt es in jedem Hotel oder man kann sich direkt im Hafen erkundigen.

 

 

 

 

 

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