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Baiersbronn

 

Spurensuche im Schwarzwald

Hotelier Hermann Bareiss

will Gästen mit restauriertem Bauernhof in Baiersbronn-Mitteltal

ein Stück Heimat bieten

Leben auf dem Lande: Der alte Morlokhof in Baiersbronn-Mitteltal erstrahlt seit einiger Zeit in neuem Glanz.

Hermann Bareiss ist nicht nur ein sehr erfolgreicher Hotelier in Baiersbronn im Schwarzwald, sondern auch der Heimatgeschichte stark verbunden.

 

So dokumentiert sich sein Bestreben, Kultur- und Brauchtumsdenkmäler den Nachwelt zu erhalten, nicht zuletzt im Erwerb des Morlokhofes, dessen Bauerngarten und Stuben original hergerichtet worden sind. Auch ein gastronomisches Konzept ist entwickelt worden. Nach vierjähriger Planungs- und Bauzeit ist das „Schmuckstück“ des oberen Murgtales, das auch als kulturelle Begegnungsstätte dient, seiner Bestimmung übergeben worden.

Im Morlokhof können Besucher nachvollziehen, wie die Vorfahren einst auf dem Lande gelebt haben. Am Rande des Ortsteils Mitteltal erstrahlt der alte Bauernhof in neuem Glanz. Hermann Bareiss, der Besitzer des gleichnamigen Hotels, hat sich damit einen Lebenstraum erfüllt. Bis es soweit war, mussten allerdings einige Hürden überwunden werden – angefangen vom Kauf des Hofes bis zum Abschluss der Sanierungsarbeiten. Im November 2003 hatte der Patron den mehr als 300 Jahre alten Bauernhof, dessen Geschichte zum Teil bis in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges zurückreicht, erworben.  

Größtmögliche Authentizität 

Im Januar 2005 waren bei den Restaurierungsarbeiten wertvolle Dokumente aus dem 18. Jahrhundert gefunden worden, zu denen neben der originalen Urkunde des Hofkaufs durch Johann Georg Morlok zahlreiche Handschriften gehörten. Alte Putze und Wandbemalungen wurden freigelegt, das Dach rekonstruiert und die vor 200 Jahren verwendeten Hölzer und Steine untersucht. Der Hof aus dem Jahr 1790 ist von großer denkmalpflegerischer Bedeutung. Aufgrund seiner guten Erhaltung und der von Bareiss initiierten, um größtmögliche Authentizität bemühten Restaurierung wurde ein Anfang gemacht mit der bis jetzt so gut wie unerforschten Geschichte der Bauernhöfe im Nordschwarzwald. Echtheit und Authentizität stehen für Hermann Bareiss nämlich nicht nur in seinem Fünf-Sterne-Haus im Vordergrund. Nach dem krönenden Abschluss des Morlokhofs gilt auch hier die Unternehmensphilosophie des Patrons: „Nicht die Hardware, sondern die Software – Gastfreundschaft und Gastlichkeit – sind wichtig.“ Der Morlokhof sei Vorbild, wie sich Architektur weiter entwickeln werde. Denn der Patron wollte kein museales Gehöft schaffen, sondern ein zum Gebrauch und Besuch wieder zugänglich gemachtes Hof-Ensemble: „Die Gäste sollen sich in dem historischen Gemäuer wohl fühlen; denn ihnen wird ein Stück Heimat geboten.“ Wandern erlebe eine Renaissance. Sehr groß sei deshalb der Andrang zu den allwöchentlichen Wanderungen vom Hotel zum nur tausend Meter Luftlinie entfernten Morlokhof mit anschließender Einkehr zum Vesper – Brot und Kuchen werden im Backhaus vor dem Hof gebacken. Frieren müssen die Gäste auch im Winter nicht – der Morlokhof wird umweltfreundlich mit Holzpellets beheizt. Der Hof wird in dreifacher Hinsicht genutzt: als eine Stätte der Begegnung für Familienfeste und freundschaftliche Treffen, als ein Zuhause für die Künste mit Konzerten, Lesungen und Ausstellungen sowie als eine zu bestimmten Anlässen und Gelegenheiten gebotene originale Bauerngastronomie. Heute empfangen den Besucher helle, freundliche Räume, deren rustikale Einrichtung eine warme Atmosphäre ausstrahlen. So erschallt zu später Stunde zu Akkordeonklängen so manches lustige Volkslied. 

Küchenchef Claus-Peter Lumpp greift regionale Besonderheiten ebenso auf wie er für mediterrane Anregungen und Einflüsse offen ist.

Küchenchef Claus-Peter Lumpp gelang 2007 nach 15 Jahren Wartezeit im Restaurantführer „Michelin“ endlich der ersehnte Sprung unter die Köche mit drei Sternen in Deutschland. Als die „Michelin“-Chefredakteurin die frohe Kunde telefonisch mitteilte, „knallten nicht die Korken“, erläuterte Hotelbesitzer Hermann Bareiss. Vielmehr habe sich die Hotelleitung über den Aufstieg in die „Liga der Weltklasse-Restaurants“ still gefreut. Anderntags sei allerdings der neue Drei-Sterne-Koch vom Personal mit stehenden Ovationen gefeiert worden. 

Claus-Peter Lumpp greift regionale Besonderheiten ebenso auf wie er für mediterrane Anregungen und Einflüsse offen ist. Auf die Frage, was einen Spitzenkoch ausmache, lächelt der Küchenchef des Gourmetrestaurants Bareiss vielsagend: „Etwas Besonderes aus Spitzenprodukten zuzubereiten, ist keine Kunst – aber aus einfachen Zutaten!“ Wohl wissend, dass sich Spitzengastronomie in Deutschland nicht rechnet – anders als in Nachbarländern wie beispielsweise in Frankreich. Sie wird ausschließlich durch die Förderung des jeweiligen Hoteliers ermöglicht. Aus gutem Grund sind die meisten hochdekorierten Lokale Hotels angegliedert. 

Das Top-Hotel setzt vor allem auf Nachhaltigkeit. Beispielsweise mit einem Naturteich im Garten, in dem die Gäste schwimmen können.

Bemühen um Kontinuität

Der Name des Hotels Bareiss ist seitdem in aller Munde. Um allzu hoher Erwartungshaltung vorzubeugen, wird jedoch darauf hingewiesen, dass der Gast im Hotelrestaurant nicht mit Lumpps Kochkünsten verwöhnt werde. Dieses Restaurant stehe nämlich unter anderer Leitung, dessen Küchenchef ebenfalls für Qualität bürge. Unter den zahlreichen Auszeichnungen des erfolgsverwöhnten „Landhotels des Lächelns“ ist auch die Wellness-Aphrodite in der Kategorie „Wellness-Küche“, der „Spa Award“. Die Herzensbildung der Mitarbeiter ist bereits seit Jahren sprichwörtlich. So stellt auch Patron Hermann Bareiss in aller Bescheidenheit das Bemühen um Kontinuität in den Vordergrund. Er wird dabei von seinem Sohn Hannes unterstützt, der Mitte 2009 nach Abschluss seines 

Betriebswirtschaft-Studiums als Juniorchef eingestiegen ist. Als gelernter Koch dürfte der 30-Jährige hierfür die besten Voraussetzungen mitbringen. Die ersten Vorschusslorbeeren hatte er mit der Entwicklung eines Leitbildes für die Mitarbeiter geerntet. So wird das Hotel Bareiss bleiben, was es ist: ein Refugium für Gäste. Auch der erste Platz bei den Ferienhotels unterstreicht, dass Individualität nicht zu schlagen ist. Ziel ist es, diesen hohen Qualitätsanspruch weiterhin durchzusetzen.

Norbert Krauss

 

Infos: 

 Auf die Ausstattung legt der Hausherr höchstpersönlich größten Wert: Die Doppelzimmer sind optisch und technisch nach dem neuesten Stand eingerichtet.

Das Fünf-Sterne-Hotel Bareiss in Baiersbronn-Mitteltal hat 99 Zimmer, darunter zehn Suiten sowie 48 Doppelzimmerappartements mit insgesamt 230 Betten. In dem Familienbetrieb sind 250 Mitarbeiter beschäftigt. Die Preise für eine Übernachtung inklusive Halbpension reichen pro Person von 202 Euro (Einzelzimmer) über 230 Euro im Doppelzimmerappartement bis zu 403 Euro in der Penthousesuite. Das Hotel belegte 2011 im Magazin „Der Feinschmecker“ Platz vier unter den Top Ten der besten Feinschmeckerhotels. 

 

www.bareiss.com

 

 

 

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