Oberpfalz

 

Erholung für Körper,

Seele und Geist im

Oberpfälzer Seenland

Reiter- und Freizeitpension Kollerhof

Ich traue meinen Augen nicht.

Kurz vor meinem neuen Urlaubsdomizil im ostbayerischen Oberpfälzer Seenland im Kreis Schwandorf ein Straßenschild mit der Aufschrift „Gewerbegebiet Wackersdorf".
WAA Wackersdorf„Das Wackersdorf“ denke ich sofort. Und in diesem Augeblick läuft ein Film vor meinem geistigen Auge ab. Ein Film von friedlichen Demonstrationen bis hin zu mächtigen Straßenschlachten zwischen demonstrierenden Atomgegnern und Polizei am Hochsicherheitszaun der Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf. „Das“ Thema acht Jahre lang in den achtziger Jahren in allen Medien über eine "Atomfabrik", die von Jung bis Alt Angst machte. Letztendlich wurde das Projekt aufgegeben und heute ist es eine kleine „Narbe“ in einem wunderbaren Erholungsgebiet mit riesigen Wäldern und glasklaren Seen. Nichts erinnert mehr an diese Zeit.

Wellness-Golf-Gourmet-Landhotel Birkenhof

Ein paar Kilometer weiter heißt es aber erst einmal Ankommen, Fallenlassen und Wohlfühlen  in meinem neuen Urlaubsdomizil. Wie ich mir dann zum ersten Mal auf der sonnendurchfluteten Terrasse meines Hotels, das auf einem dieser leichten Hügel des Oberpfälzer Waldes thront, einen leckeren Cappuccino bestelle, genieße ich den Ausblick auf die bizarren bewaldeten Kegel, die sich bis zum Horizont staffeln. Dabei blinkt da und dort einer dieser vielen Seen zwischen den Wäldern. In Gedanken suche ich mir für einen ersten Badespaß einen See aus, in dessen traumhaft klares Wasser ich dann eintauchen werde. Später, am frühen Abend nach ausgiebigen Wasserwonnen an einem  dieser menschenleeren Seen, spaziere ich zurück und lasse mich im Liegestuhl meines Landhotels Birkenhof mit unvergesslichem Sonnenuntergang verwöhnen. Welch ein Ankommen!

Förster Alois Nissl Bei einem der vielen ungetrübten Badespäße lerne ich den freundlichen Förster Alois Nissl kennen. Wie er sich dann einen Moment Zeit nimmt, will ich dann wissen, wie diese vielen Seen hier entstanden sind. Da erzählt er mir, dass die bayerische Braunkohlenindustrie hier Kohle im Tagebau bis Anfang 1990 abgebaut hat. Und dann hat man das Ganze eingestellt, weil die Kohle zu schlecht förderbar geworden war. Und diese großen Löcher sind dann mit Wasser geflutet worden.

Er deutet auf das Wasser und erklärt mir, dass dem Energieversorger EON diese Gewässer hier im ganzen Umland früher einmal alle gehört haben. Und nach dem die Wiederaufbereitungsanlage nicht verwirklicht worden ist, da wollten sie das Gelände hier touristisch vermarkten - was jedoch nicht geklappt hat. Und so hat die Stadt Neunburg nahezu 300 Hektar Wasserfläche plus Wald und Gebüsch für 1 Euro bekommen.

Neunburg v. Wald

Das hatte natürlich auch einen Haken, sagt Alois Nissl, „nämlich die Verkehrssicherungspflicht. Wenn  Leute in diesen Gewässern baden, dann ist der Eigentümer verkehrssicherungspflichtig.“

Der Vorbesitzer EON habe sogar versucht, die in den Gewässern beim Überfluten stehengebliebenen Bäume durch Taucher abschneiden zu lassen, damit sich Schwimmer nicht verletzen können. „Dieses Problem hat die EON dann von sich geschoben, in dem sie diese Grundstücke an die Kommunen übereignet haben. Und die machen vorerst gar nichts. Da werden nur ein paar Schilder aufgestellt. Und weil man nicht verhindern kann, dass die Leute hier  schwimmen oder Boot fahren, sind latent immer Gefahren vorhanden und die Kommunen müssen damit leben.

Ich erfahre von ihm, dass er als junger Beamter seinerzeit mitprotestiert und die Atomgegner tatkräftig unterstützt hat. Das macht mich natürlich sehr neugierig und so verabreden wir uns zu einer späteren Besichtigung des Ortes, der für den damaligen Rechtsstaat zur Zerreißprobe wurde.

Da die Landschaft sehr viel zu entdecken hat, begebe ich mich an einem der nächsten Tage auf Entdeckungstour zum Ortsteil Seebarn, denn dort bin ich im bäuerlichen Heimatmuseum mit Bäuerliches Heimatmuseum Oberpfälzer Wald - SeebarnAdolf Greiner verabredet. Ihn treffe ich im Bauerngarten, der noch aus Großmutters Zeiten stammt. Da sitzt er im Kräutergarten umringt von Gemüse und Zinnien im Schatten eines uralten Baumes, der dicht mit Äpfeln behangen ist, und träumt vielleicht von der Unbeschwertheit längst vergangener Tage.

Wie ich mich dann zu ihm setze, erzählt er mir aus der Zeit, in der man eine Gartengestaltung nach ästhetischen Prinzipien – wie man das heute liebt – nicht kannte. Dort wurde nur Essbares auf einer landwirtschaftlichen, mit einem Lattenzaun oder einer Hecke eingezäunten Ackerfläche angepflanzt.

„1986“, so erzählt er mir stolz, „haben wir mit zehn Mann diesen Heimatverein hier gegründet. Heute hat der  Verein 90 Mitglieder, die sich jeden Freitag zum Arbeitseinsatz treffen. Da richten wir das Grundstück oft her für schöne Feste, mit denen wir uns finanziell neben dem Jahresbeitrag unserer Mitglieder von 12 Euro über Wasser halten.

Während wir zum denkmalgeschützten Pfarrhof aus dem späten 17. Jahrhundert hinüber gehen, erzählt mir der engagierte Vereinsvorsitzende, dass zu diesem einmaligen Museums-Ensemble eine Kirche sowie Schulhaus mit Schulturm und eine Scheune gehören, in denen eine reichhaltige Sammlung untergebracht ist, die vom bäuerlichen Leben aus uralten Zeiten erzählt. Und in der riesigen Scheune steigen wir dann auch auf den Spitzboden, auf dem sich uralte Schlitten und Kutschen befinden. Vor einer dieser Kutschen stehend, lacht er schelmisch und erzählt, dass der Bauer, wenn er am heiligen Sonntag bierselig aus dem Wirtshaus kam, auf den Kutschbock stieg und kurz darauf einnickte, dann trottete das Pferd von alleine nach Hause, denn es  wusste genau den Weg dort hin.

Bäuerliches Heimatmuseum Oberpfälzer Wald – Seebarn

Als wir dann vor einer schwarzen Kutsche stehen, da erfahre ich, dass es der Leichenwagen war. „Mit dieser Kutsche wurden die Toten noch bis in die 1960er Jahre abgeholt und oben auf unserem Dorfplatz noch einmal aufgebahrt, wo sie ihre Aussegnung bekamen.“ Von dort ging dann der Leichenzug zur Kirche und zum Friedhof.

Wir schlendern hinüber zum alten Schulhaus, in dem seine Vorfahren die Schulbank gedrückt haben. Er erzählt von der wunderbaren Nachbarschaftshilfe im Dorf. „Wenn da jemand aus dem Dorf gebaut hat, dann haben alle aus der Nachbarschaft in einer Bauphase von zwei Jahren mitgeholfen. Und im nächsten Jahr kam dann eben der nächste Nachbar dran. Leider ist diese Nachbarschaftshilfe nicht mehr so, wie sie damals war,“ erzählt er mit Wehmut.

„Bis heute aber“ und da hellt sich seine Stimme auf, „werden bei uns keine Türen abgeschlossen. Selbst damals, 1992 nicht, als sich die nur 18 Kilometer entfernte tschechische Grenze öffnete.“ Er erinnert sich an die vielen Besuche dort drüben nach dem Fall des Eisernen Vorhangs. Und an die vielen Patenschaften, die in der ersten Euphorie geschlossen wurden, heute jedoch relativ im Sande verlaufen sind. Auch die tschechischen Arbeiter bleiben heute größtenteils aus. Sie sind im eigenen Land nach Pilsen und Prag abgewandert.

Wie an einem der frühen Morgen der leichte Frühnebel den Sonnenstrahlen gewichen ist, der die Hügellandschaft verschleiert hat, da habe ich meineWerner Dietrich Schwimmsachen gegen Wanderschuhe eingetauscht. Spaziere auf jahrhundertealten Handels- und Pilgerwegen vorbei an Kräuter- und Orchideenwiesen, tauche ein in tiefe Wälder mit Pilzen und Beeren. Ich komme vorbei an Aussiedlerhöfen mit kleinen Weihern und freundlichen Einheimischen, deren eigener, leicht rauer Dialekt ein wenig fremd anmutet. „Ist man aber erst näher bekannt“, so der Tourismusfachmann Werner Dietrich, „dann ist man hier herzlich aufgenommen und gehört dazu.“

Ihn treffe ich im Biergarten des Golf- und Landclubs Oberpfälzer Wald, in dem ich eine Mittagsrast einlege. Er kommt gerade vom berühmten „Waldloch“ Tee 14, was in meinen Augen – ich bin kein Golfspieler – sehr schwer zu bespielen ist. Da geht es vom Abschlag aus durch eine Waldschneise steil hinunter auf das Fairway im Tal. Dabei gibt es auf dieser Steilstrecke insgesamt  drei Abschlagsflächen, auf denen man unbedingt vor dem Abschlagen klären muss, ob sich Personen in der Waldschneise befinden. 

Diese Bahn ist nicht nur landschaftlich sehr attraktiv, sondern auch spielerisch eine Golf- und Landclubs Oberpfälzer WaldHerausforderung. Dabei muss der Abschlag gelingen, sonst landet der Ball rechts oder links aus der Schneise heraus im Wald. Zur Abschlagsstelle hinauf schauend, lacht der erfahrene Golfer Werner Dietrich und meint, „man muss nur ganz geradeaus abschlagen und den Wind dabei berücksichtigen.“

Wie ich ihn dann auf das große Plakat am Eingang von Naunburg vorm Wald anspreche, auf dem zu lesen ist, dass sie „Pferdefreundliche Gemeinde“ sind, da erzählt er mir mit sichtbarem Stolz, dass sie seinerzeit einen Tipp bekommen haben, dass von der reiterlichen Vereinigung ein Wettbewerb ausgeschrieben sei über diese pferdefreundlichen Gemeinden. „Ich habe mir dann die Unterlagen durchgelesen und mit lockerer Hand ausgefüllt, was wir zu bieten haben. Reiter- und Freizeitpension KollerhofWir haben nämlich einen tollen Badeteich für Pferde in unserer Gemeinde. Hinzu kam noch die natürliche Nähe der Reiterhöfe zu den Reiterbahnen und Reithallen.“

 

Diesen Badeteich für Pferde nehme ich mir für einen der nächsten Tage vor. So stehe ich mit vorheriger Anmeldung bei Elke Schneeberger auf ihrem Reiterhof „Kollerhof“. Verabredungsgemäß haben sich auch einige junge Mädchen eingefunden, die mir vorführen, Reiter- und Freizeitpension Kollerhofwie sie mit ihren Pferden baden gehen. Zuerst wollen die Tiere nicht so ganz ins kalte Nass. Doch schließlich toben sich Pferde und Reiterinnen vergnüglich aus, so dass die jungen Mädchen dabei reichlich nass werden.

Als Elke Schneeberger dann auf das Ausreiten zu sprechen kommt,  da schwärmt sie von den vielen schönen Möglichkeiten, die ihre Pensionsgäste mit ihren Pferden als Ruhepol in diesem wunderschönen Naturschauspiel nutzen. Sie verabschiedet sich von mir und wendet sich wieder ihrer Arbeit in ihrer Reiterpension zu.

Christus-Körper am Franziskus-Marterl“

Wie vor einigen Tagen vereinbart, treffe ich den engagierten Förster Alois Nissl zu einer Geländebesichtigung der damals geplanten Wiederaufbereitungsanlage. So fährt er mit mir tief in den Wald hinein zum "Franziskus-Marterl", heute ein völlig unscheinbarer Platz. Mitte der 1980er Jahre „der“ Treffpunkt der Gegner der WAA. „Die haben sich alle hier jeden Sonntag um 14:00 Uhr zu einer ökumenischen Andacht getroffen. Und von hier aus sind sie dann ins Gelände gezogen und später dann auch zum Bauzaun.“

Dabei erinnert er sich an ein ganz breites Spektrum von Protestlern. „Es war damals schon so, dass diese Meinungsunterschiede durch Familien und Freundschaften gegangen sind. Da hat es Befürworter und Gegner in einer Familie gegeben. Speziell beim Wackersdorfer Bürgermeister,“ und da kommt er ins Grübeln, weil ihm dessen Familienname nicht mehr einfällt, „war es so. Er als Bürgermeister befürwortete diese Anlage und seine Frau sowie seine Tochter lehnten sie engagiert ab. Und das war für Familien schon sehr schmerzlich.“

Da er als junger Mann ganz in der Nähe hier gewohnt hat und vorher schon Atomgegner war, ist er mit seinem Schlepper bei vielen Demonstrationen dabei gewesen, hat Transparente gemalt und die Protestler im Hüttendorf, die aus ganz Deutschland kamen, im Winter mit Stroh und Matratzen versorgt. Noch heute denkt er daran, dass sein Engagement damals für ihn als junger Beamter ganz schön gefährlich war. Und dass sein Vorgesetzter Bilder in seine Personalakte eingebracht hat, die ihn als Protestler zeigen.

„Aber, das ist lange her,“ sagt er mir, während wir vom heutigen Gewerbegebiet Wackersdorf kommen und uns an einem dieser menschenleeren Seeufer gesetzt haben und noch lange über fliegende Steine, Polizeiknüppel und blanken Hass sprechen.

Tage später heißt es für mich dann, langsam Abschied nehmen von dieser wunderschönen Landschaft  und meinem hübschen und sehr persönlich geführten Hotelressort, in dem Luxus eng mit Menschlichkeit und Heimatgefühl verbunden ist. Ich speise nicht wie sonst im Hotelrestaurant oder auf der Hotelterrasse, sondern genieße an diesem letzten Abend die kulinarischen Köstlichkeiten und die exklusive Weinkultur im hauseigenen Sternerestaurant „Obendorfers Eisvogel“ „Obendorfers Eisvogel“. Hier kommt Regionales und Saisonales wie im ganzen Haus marktfrisch auf den Tisch. Den kreativen und experimentellen Zubereitungen entlockt das Küchenteam in diesem besonderen Ambiente um den mit einem Michelin-Stern gekrönten Kaninchen, Obendorfers Restaurant Maitre Rotisseur Hubert Obendorfer und seinem begabten Küchenchef Christian Schider himmlische Aromen. Ich genieße das Menü und bin begeistert über diese Küche, die Gerichte auf ungewöhnliche Art neu zu definieren und interessant zu gestalten versteht.

Gerd Krauskopf

 

Infos:

Gut gewohnt habe ich im

Wellness-Golf-Gourmet****S-Landhotel Birkenhof bei

Familie Obendorfer

Hofenstetten 55

92431 Neunburg vorm Wald

Telefon 094399500

http://www.landhotel-birkenhof.de/

 

Landhotel Birkenhof ist Mitglied der Vereinigung Genießerhotels

Genießerhotels & -restaurants,

Bergstraße 12, 5020 Salzburg - Österreich

Tel. +43 (0)662 / 82 21 27

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www.geniesserhotels.com

Wellness-Golf-Gourmet****S-Landhotel Birkenhof

 

 

Bäuerliches Heimatmuseum Oberpfälzer Wald – Seebarn

Heimatverein Seebarn e. V.,

 

Kirchplatz 8, Seebarn,

 

92431 Neunburg v. Wald,

 

Tel. 09672/915975

 

http://www.heimatverein-seebarn.de

 

Golf- und Landclub Oberpfälzer Wald e.V.

Kemnath bei Fuhrn / Ödengrub

92431 Neunburg v. Wald

Tel. 09439-466

eMail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Club-Nr. 8846

 

Reiter- und Freizeitpension Kollerhof

Familie Koller

Poggersdorf 4

D- 92431 Neunburg v.W.

Tel.  ++49 (0) 96 72 -22 24

Fax. ++49 (0) 96 72 - 44 59

Email: kontakt ( at ) kollerhof.de

www.kollerhof.de

 

Reiseführer:

Polyglott on tour Niederbayern Oberpfalz mit flipmap

 

Weitere Informationen:

Touristinformation der Stadt
Neunburg vorm Wald

Schrannenplatz 3

92431 Neunburg vorm Wald

Ansprechpartner:
Herr Werner Dietrich

Tel. 09672 9208 421

Fax. 09672 9208 466

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