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Arizona

Arizona: Fliegenfischen in der Wüste 

Arizona

Mit Navajo Joe das Monument Valley erkunden, das Naturwunder des Grand Canyon genießen und eine Zeitreise auf der legendären Route 66 machen - im sonnigen Südosten der USA kommen Naturliebhaber und Abenteurer gleichermaßen auf ihre Kosten.

Von Gerd Krauskopf 

Ein Abend auf der Terrasse der Goulding Lodge im Monument Valley. Später in der Nacht

überspannt der Sternenhimmel die Tafelberge des Navajo Tribal Parks. Gerade hat die Utah untergehende Sonne die roten, steil aufragenden Felsen inmitten einer roten Sandwüste zum Glühen gebracht. Sie sind durch Wind und Wasser in Jahrmillionen geformt worden. Joe vom Volk der Navajo fährt Touristen mit seinem Cabrio-Bus und den Touristen durch die skurrile Szenerie. Zu jeder Gesteinsformation erzählt er über einen krächzenden  UtahLautsprecher eine Geschichte. Am Ende der Tour packt Joe im "Big Hogan" - die einer riesigen Felsenmuschel gleicht und ein großes Loch in der Decke hat - seine kleine Trommel aus und singt die alten überlieferten Lieder seiner Indianerahnen. Dabei werfen die Wände seinen Gesang und die Trommelschläge echoartig zurück - ein schaurig-mystischer Hall.Utah

Am nächsten Tag heißt es Abschied nehmen vom Monument Valley Tribal Park, der voll Leben und magischer Erinnerung ist und durch Westernhelden wie John Wayne weltbekannt geworden ist. Es geht von Utah nur ein paar Kilometer weiter nach Arizona und von dort inUtah gut vier Stunden nach Page am Lake Powell. Dort hat der Staudamm des Colorado River den Glen Canyon in den Lake Powell verwandelt und damit seine Umgebung für immer verändert. Vor dem Bau der Staumauer war hier eines der abgelegensten Gebiete der ArizonaVereinigten Staaten. Heute ist es ein beliebter Ferienort, an dem jedermann ein Hausboot auch ohne Steuermannerfahrung mieten und Wassersport jeder Art betreiben kann.Arizona Geblieben ist aber unterhalb des Staudamms ein Beispiel dafür, wie der Colorado River einen Canyon in Jahrmillionen tief ins Colorado Plateau - einem weiten Tafelland - einschneiden konnte. Gut besucht ist die Schleife des Horseshoe Bend Overlook, nur ein paar Meilen außerhalb von Page. Ein kurzer Spaziergang vom Parkplatz an der Route 89, Arizonaund es macht sprachlos, wie unbeschwert sich meist junge Leute nur ein paar Zentimeter vor den gefährlichen Abgrund stellen, um sich mit ihrem Handy und der engen Flussschleife im Hintergrund zu fotografieren. Rutschen sie auf dem glatten Felsboden aus, stürzen sie über einhundert Meter senkrecht in die Tiefe.

Gänzlich unspektakulär dagegen ist es einige Sonnentage später bei entspannten 75 Grad Fahrenheit, fast 24 Grad Celsius, in der Lees Ferry Lodge inmitten der Wüste an der Route Arizona89a. Hier steht Greg Auberger mit leicht verschmutztem T-Shirt in seiner dunklen Kneipe hinter dem großen Holztresen. Gerade ist er aus seiner Werkstatt gekommen. Jetzt erzählt er bei einem eiskalten Bier, dass sich hier oft die Guides treffen, die den Touristen die Arizonaschönsten Stellen in den nahen Bergen zeigen. Dort drehen die Könige der Lüfte, die mächtigen Kalifornischen Kondore mit ihren Flügelspannweiten von bis zu drei Metern, ihre eleganten Runden. Sportangler treffen sich hier nach dem Fischen am Abend auf ein Bier. Sie erzählen vom Fliegenfischen im nicht weit entfernten Colorado am Marble ArizonaCanyon. Diskutieren heftig, welche Angelhaken fürs Fliegenfischen die besten sind. Und die gibt es nur ein paar Meilen weiter bei Raelyn Chavez' Anglerladen. Und das mitten in der Wüste.

Von Lees Ferry geht es am nächsten Tag über die Route 89 mitten durch die Wüstenlandschaft bis hinter Cameron. Von dort zweigt die Straße ab, und die Route 64 führt durch einen Nadelwald moderat hinauf zum Desert View, dem Südrand des Grand Canyon Arizonaauf über 2200 Meter Höhe. Hier am Desert View Watchtower drängen sich unzählige Touristen an der Absperrung des steilen Canyonrandes, Fotoapparate und Handys klicken um die Wette. 

Nur ein paar Schritte abseits vom Desert View Watchtower ist erholsame Stille angesagt. Einfach nur an der steilkantigen Schlucht des Grand Canyon National Park stehen, staunen und die Eindrücke wirken lassen. Die Augen wandern an diesem Nachmittag über die Arizonagewaltige Furchenlandschaft mit ihren vielfältigen Rot-, Gelb- und Schwarzschattierungen über 1000 Meter hinunter zum Colorado River. Sie streifen dabei Dome, Kathedralen, Plattformen, Türme, senkrechte Wände und Überhänge in einer nie gesehenen Anzahl. Hier zeigt sich der ewige Wandel der Erde im größten Steinbruch der Welt. Dabei macht sich Ehrfurcht und Zufriedenheit breit. 

Weiter geht es am späten Nachmittag hinunter Richtung Flagstaff zur legendären Route 66. Sie schlängelte sich einst zwischen Chicago und Los Angeles diagonal durch das Herz der ArizonaVereinigten Staaten. Hinter Flagstaff zerschneidet sie unendlich weite Felder oft schnurgerade bis zum Horizont. Kleine Städtchen sind dabei die Ausnahme. Fast wäre sie in Vergessenheit geraten nach der Fertigstellung der Interstate 40. So fuhren die meisten nun auf dem neuen Highway an Amerikas "mother road" mit ihren Restaurants, Tankstellen und ArizonaMotels vorbei. Jedoch brachten es einige Bewohner des fast fünfhundert Seelen zählenden Ortes Seligman fertig, die alte Route 66 wieder zum Leben zu erwecken. Die Nostalgiewelle Ende der 1980er Jahre kam ihnen dabei zur Hilfe. So wurde der Ort Seligman die "Geburtsstätte der historischen Route 66". Auf breiter Asphaltstraße grüßt er mit ArizonaWesternhäusern. Heute fahren kaum Motorradgruppen und Individualreisende an diesem Ort vorbei, ohne einen Zwischenstopp einzulegen. Dort buchen sie in einem nostalgischen Motel ein Zimmer oder schwelgen in schrullig alten Cafés in Erinnerung. Nach einem Fotobummel, vorbei an restaurierten und alten verrosteten amerikanischen Oldtimern, heißt es eintauchen Arizonain die Giftshops der original alten Holzhäuser, die oft wahre Fundgruben von Route 66-Fans sind. Neben Puppen von Marilyn Monroe mit tiefem Ausschnitt und Elvis Presley mit Gitarre finden Route-66-Fans Schilder, Tassen, Poster, Aufkleber und sonstiges, was ihr Herz höher schlagen lässt. Beim Verlassen von Seligman ist der alte Song "Get Your Kicks On Route 66" von Nat King Cole auf den Lippen. 

 

Weitere Informationen:

Allgemeine Informationen: www.visitarizona.com, www.arizonareise.de und Kaus Media Services, Sophienstraße 6, 30159 Hannover, Tel. 0511/8998900, www.kaus.netArizona

Einreise: Esta-Visum unter https://esta.cbp.dhs.gov/esta/Utah

Anreise: American Airlines fliegt ab Frankfurt am Main über Dallas nach Phoenix ab 595 Euro. KLM fliegt ab Düsseldorf über Amsterdam, Detroit nach Phoenix ab 948 Euro, ab 18. Mai 2018 fliegt Condor direkt von Frankfurt nach Phoenix.Arizona

Beste Reisezeit: Frühjahr und HerbstArizona Wetter: Wüstenklima in Zentral- und Süd-Arizona, inklusive den Metropolen um Tucson und Phoenix. Höchsttemperatur im Juli 41 Grad Celsius.Utah

 Wissenswertes: Es leben 22 verschiedene Indianerstämme in Arizona. Arizonas Beiname lautet The Grand Canyon State, Hauptstadt ist Phoenix.Arizona Monument Valley Deluxe Tour, täglich ab 8 Uhr und 16 Uhr, Dauer 4,5 Stunden, 73 Dollar; Utah Das Eintrittsgeld für den Grand Canyon National Park beträgt für 2017 30 Dollar und wird bei der Einfahrt in den Park inklusive aller Mitfahrer für 1-7 Tage kassiert.Utah

Unterkünfte:

Tempe Mission Palms Hotel, nur wenige Minuten zum Phoenix-Flughafen, 60 East Fifth Street, Tempe, Arizona 85281, Tel. 001/480/8941400, ab 143 Dollar, www.missionpalms.com

Goulding's Lodge 360001, Monument Valley, Utha 84536, ab 200 Dollar, Tel. 001/435/7273231, www.gouldings.com

Hampton Inn & Suites Page, Page- Lake Powell 294, Sandhill Road, PO Box 3910, Page, , AZ 86040, ab 135 Dollar, Tel. 001/928/6450075; http://hamptoninn3.hilton.com/en/hotels/arizona/hampton-inn-and-suites-page-lake-powell-PGALPHX/index.html

Fairfield Inn & Suites by Marriott, 1000 North Country Club Drive, Flagstaff, AZ 86004, Tel. 001/928/7077800, ab 132 Dollar, www.laquintapageatlakepowell.comUtah

 

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