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Costa neoRiviera (Teil 2)

 

Die verborgenen Schätze des Mittelmeeres -

Eine nicht alltägliche Schiffsreise

(Teil 2)

Kapuzinergruft von Palermo  Im ersten Teil meiner wunderschönen Fahrt durch das westliche Mittelmeer mit der Costa neoRiviera von Monte Carlo ins sonnige Barcelona habe ich den tollen Service dieses unter italienischer Flagge fahrenden Slow-Cruise Schiffes genossen. Habe mich nicht am reichhaltigen Buffet gütlich getan, sondern im stilvoll gedeckten Restaurant Cetera von freundlichen Kellnern verwöhnen lassen. Eben Urlaub!

 

Costa neoRivieraJetzt geht es weiter nach Sizilien. Unterwegs erfahre ich über Lautsprecher, dass der Kapitän den ausgeschriebenen Hafen Trapani auf Sizilien nicht anlaufen kann. 10 Meter hohe Wellen eines Schlechtwettergebietes lassen mein elegantes Schiff nicht in diesem ungeschützten Hafen anlegen. Während dieser Durchsage genieße ich die Sonne im Liegestuhl und bin völlig verwundert über das angesagte Schlechtwettergebiet und dass es stattdessen in Palermo anlanden muss.Costa neoRiviera Palermo empfängt uns nach einem entspannten Sonnentag an Deck mit sintflutartigem Regen. Und dem entgehe ich, in dem ich mich der angebotenen Tour „Die Katakomben von Palermo“ anschließe. Alleine die Busfahrt ist ein Abenteuer für sich. Da quält sich unser Fahrer mit dem riesigen Gefährt durch enge Straßenschluchten und bleibt an der Kreuzung der Via Pindemonte und dem Corso Calatafima fast stecken. Versperrt doch in diesem Moment ein PKW-Fahrer die Kreuzung, als er durch die gut zwanzig Zentimeter hohen Regenfluten, die über die Straßen stürzen, mit seinem rechten Vorderrad über einen Kanaldeckel fährt. Und der kann wie die gesamte Kanalisation diese unglaublichen Wassermassen nicht aufnehmen und ist vermutlich durch den rückstauenden Wasserdruck aus seiner Verankerung gehoben worden. Was zur Folge hat, dass dieser schwere Gussdeckel im Moment der Überfahrt seitlich voll an seinen Wagen schlägt und der Reifen schlagartig im Gully versinkt. Aussteigen ist nicht möglich, da sich alle Fahrzeuge jetzt im Zentimeterabstand um ihn herum quälen. 


Aber unser Busfahrer scheint ein Meister in solch schwierigen Situationen zu sein und wir erreichen doch noch ohne eine Schramme die Piazza Cappuccino, wo wir den rettenden Eingang zu den Katakomben einigermaßen trocken erreichen.

Katakomben von Palermo

Geht doch der Ursprung dieses einzigartigen unterirdischen Friedhofs auf das Ende des 16. Jahrhunderts zurück, als man bei der wachsenden Zahl der Kapuzinermönche nach einem würdigen Bestattungsort suchte. So baute man die ersten Katakomben in diesen Tuffstein, die im Laufe der Jahrhunderte ständig erweitert wurden und später nicht nur den Mönchen als letzte Ruhestätte unter dem Namen „Grande Sepoltura die Cappuccini“ diente. Man weiß heute, dass die Leichen etwa acht Monate lang in gesonderten Höhlen dort eingeschlossen waren. Danach holte man sie heraus, wusch sie mit Essig ab und ließ sie einige Tage lang an der Luft trocknen. Katakomben von Palermo

Danach wurden sie angekleidet und zurück in die Katakomben in eine dafür reservierte Nische gelegt oder gestellt, die ihre Angehörigen für sie reserviert hatten. Und genau hier in dieser Kapuzinergruft, in der mich hunderte von lehren Augenhöhlen anschauen, zucken – als hätte man sie bestellt - Blitze durch die engen Lichtschächte und Donnergroll begleitet mich durch die weitläufige Gruftanlage, die streng unterteilt ist. Da gibt es Korridore für Männer, Frauen, Akademiker, Künstler, Politiker sowie Offiziere, Priester und Mönche. Außerdem zwei Nischen für Jungfrauen und Kinder.Kathedrale von Palermo

Wie ich mit der Gruppe zum Ausgang hinauf steige, hat der Regen fast aufgehört und ich freue mich auf das Wahrzeichen der Stadt: Die mächtige Kathedrale. Sie ist eine der ältesten christlichen Kirchen der Welt, die schon im 6. Jahrhundert unter Papst Gregor dem Großen errichtet wurde, auch wenn die heutige Struktur erst auf das Jahr 1185 zurückzuführen ist. Und

Kathedrale von Palermo

jetzt, an diesem späten Sonntagvormittag, ist dieses riesige Kirchenschiff bis auf den letzten Platz gefüllt. Da schauen stolze Eltern mit all ihren Verwandten auf ihre Kinder, die ihre heilige Kommunion empfangen.

 Viele Stunden später, nachdem unsere Costa neoRiviera dieses beliebte Reiseziel für Kreuzfahrtschiffe verlassen hat, entschädigt mich die Küche für den fürchterlichen Regen mit einem vorzüglichen sizilianischen Menü. Da suche ich mir als Vorspeise „Insalata di baccalà“ aus.

 

Salat mit Dorsch, grünen Oliven, Petersilie und Knoblauch. Beim Zwischengang entscheide ich mich für „Casarecce siciliane“, Pasta mit Fenchel, Sardellen, Rosinen und Pinienkernen. Und da ich Fisch liebe, kommt für mich beim Hauptgericht nur „Branzino con patate e peperoni“ infrage. Und der wird in Form eines Seebarsches mit Kartoffeln und Paprika serviert. Zum Abschluss rundet eine Sizilianische Waffelrolle das Kaleidoskop aller Geschmacksrichtungen und Farben ab.

Dabei sind die Köstlichkeiten unserer Bordküche, die dem sogenannten Slow-Cruise-Konzept aller Costa neoRiviera-Schiffe entspricht, mit der Universität der gastronomischen Wissenschaften in Pollenzo erarbeitet. Da trifft man sich jedes halbe Jahr und arbeitet die Menüs aller drei Slow Food-Schiffe der Costa-Gruppe durch, deren Schiffe an dem "neo" vor dem Schiffsnamen - wie bei unserer "neoRiviera" - zu erkennen sind.

La Valletta auf Malta

Der letzte Morgen an Bord ist der zauberhaften Einfahrt in den Hafen der einzigartigen Stadt La Valletta auf Malta reserviert. Lange habe ich mich auf diesen Moment gefreut, die einzigartige, stolze Architektur der Malteserritter hoch oben auf Felsen vom Meer aus an der Reling stehend auf mich einwirken zu lassen. Stattdessen regnet es in Strömen und die imposante 

 La Valletta auf Malta Festungsstadt ist meinem Schirm gewidmet, der mich auch nicht ausreichend schützen kann. Und so bin ich froh, dass ich bis zu meinem Abflug meine Kabine behalten und mit dem Föhn notdürftig meine durchnässte Kleidung trocknen kann. Vom Mittagstisch aus betrachte ich die mächtige Festung, die das Christentum vor den osmanischen Angreifern in der zu dieser Zeit als best gesicherte Festung der Welt schützte. Nach einem leckeren, gemütlichen Essen genehmige ich mir dann den letzten Espresso im Flughafenrestaurant draußen auf der Terrasse: Bei allerherrlichstem Sonnenschein.


Gerd Krauskopf



Reiseinformation:

Seit 67 Jahren sind Costa Schiffe auf den Weltmeeren unterwegs. Die Gäste erwartet eine typische Mischung aus italienischer Lebensart, Gastfreundschaft und Küche sowie Unterhaltung und Erholung an Bord. Zur Costa Flotte, der größten Europas, gehören 15 Schiffe, die unter italienischer Flagge fahren. Mehr Informationen und Buchungen unter www.costakreuzfahrten.de und in jedem guten Reisebüro.

 Costa neoRiviera

 

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