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Tirol: Kühtai

Kühtai:

Wintersport vom Feinsten und

herrschaftlich logieren  

Österreich, Kühtai

Bei dichtem Schneetreiben, bei dem der Pulverschnee waagerecht fliegt, haben es die Hausgäste heute nicht eilig, auf die Piste zu kommen.

Da lauschen sie lieber der interessanten Familiengeschichte des Hausherren Christian Graf zu Stolberg-Stolberg, dem Ur-Ur-Enkel von Kaiser Franz Josef I. und seiner schönen Sissi. Im Österreich, KühtaiSchein des knisternden Kaminfeuers seines fürstlichen Jagdschlosses plaudert er locker, stets die Contenance bewahrend, aus seinem Leben. Dabei spüren die Hausgäste aus aller Welt noch einen Hauch von Erinnerungen an Zeiten, die sie nur aus Geschichtsbüchern kennen. Wo sich einst der Adel zur Jagd hier im Jagdschloss Kühtai im Tiroler Sellraintal traf. Heute sind es die Gäste gewohnt, dass sich der adelige Hausherr vom frühen Morgen bis spät in der Nacht fürsorglich um sie kümmert. Dafür hat er sein Schlosshotel den ganzen Sommer über geschlossen. Da logiert er in Salzburg.

Bis zum frühen Abend hat das Schneetreiben nicht nachgelassen. Und so mache ich mich, leger gekleidet – der feine Zwirn bleibt im Schrank – auf zum Abenddinner. Dabei geht es über knarrende Holzböden des komfortablen, traditionsreichen aristokratischen Hauses hinunter ins mit Zirbenholz vertäfelte Grafenzimmer. Stilvoll sind die alten Holztische gedeckt. In der Mitte der kleinen gemütlichen Stube blickt Kaiser Franz Josef mit seinem dicken Backenbart gestreng Österreich, Kühtaivon der Wand, rechts an der Wand eine wunderschöne alte Holzuhr mit Gewichten. In der linken Ecke unter dem Kruzifix nehme ich Platz. Genieße Fasanenravioli mit Steinpilzschaum und Weichselglace, rosa Kalbfilet an Moccasauce mit Erdäpfel-Pfifferlingstrudel und Champagnersüppchen mit frischen Waldfrüchten, was alles mit exquisiten Weinen begleitet wird. Bei der Nachspeise traue ich mich fast nicht, das Kunstwerk zu zerstören.

Nach so einem Gourmetabend treibt es mich im höchstgelegenen Wintersportort Kühtai geradezu auf die Piste. Gleich neben meinem trutzig-nostalgischen Schlosshotel auf 2020 Österreich, KühtaiMeter Seehöhe nehme ich die komfortable Kaiserbahn mit ihren Vierersesseln. Bei dem heutigen Sonnenschein verzichte ich auf die Wetterschutzhaube, zumal ich alleine die Bergwelt zur 2447 Meter hoch gelegenen Bergstation unterhalb des mächtigen Pirschkogel genießen kann. Während mich hier in der absoluten Stille auf meiner Gondel niemand stört, denke ich kleine Gedanken vor mich hin. In diese Einsamkeit also ist der Aristokrat als kleiner Bub in Österreich, Kühtaibescheidenen Verhältnissen groß geworden, hat mit seinem Bruder inmitten eines einfachen Bergbauernlebens Kühe melken müssen. Wobei er jedoch auf einen Privatlehrer nicht verzichten musste. Und zu Weihnachten, wenn er seiner Großmutter einen Brief geschrieben hat, musste er auf dem Briefumschlag vor ihren Namen ein I.K.H. setzen. Er verstand damals diese Buchstaben nicht, schrieb sie einfach auf Anweisung. „Ihre Kaiserliche Hoheit,“ so schmunzelte er gestern am Kamin. Denn seine Großmutter hatte unten bei Innsbruck in Hall – eine unglaublich weite Reise für ihn damals - ein kleines Stadtpalais und man zog auf der Straße seinen Hut und begrüßte sie mit eben dieser „Kaiserlichen Hoheit“.

Österreich, KühtaiDer Himmel strahlt in einem tiefen Blau, das ab und an mit kleinen feinen Schleierwolken unterbrochen wird. An manchen Wechten, die wie kleine Wellen über Felswänden hängen, gleite ich mit meinem Sessellift vorbei. Und wo die Morgensonne den Schnee berührt, da glänzen die Kristalle wie silberne Pailletten. Und tief unter mir erkenne ich ein kleines Wasserreservat, das wohl aufgestaut sein muss. Eine mächtige Staumauer hoch oben zu meiner Rechten zwischen dem Pockkogel und dem Zwölferkogel lässt erahnen, welch riesige Wassermassen sich dahinter verbergen.

Die Abfahrt ist herrlich und nach ein paar Schwüngen ist das alte Vertrauen nach langer Auszeit wieder da. Ich brauche mir nur mit wenigen Gleichgesinnten die Piste zu teilen. Bleibe ab und an stehen, um zu genießen. Die weiße Bergwelt wirkt  grenzenlos und wo es die Sonne über die Gipfel hin geschafft hat, scheint sie warm, so dass ich die Ärmel aufkrempeln könnte. Weiter geht es dann wie im Rausch hinunter.

Österreich, KühtaiIn unmittelbarer Nachbarschaft zu meinem fürstlichen Ansitz mit seiner mehr als 700 Jahre alten Geschichte haben fleißige Hände ein riesiges Iglu-Village mit einer riesigen Bar, einer Disco mit neun Meter Deckenhöhe und einem von Schneekünstlern gestaltetes Interieur sowie 16 Übernachtungsiglos gebaut. Und hier stehe ich dann auch nach meinem alpinen Spaß an einem dieser Abende und trinke genüsslich einen heißen Glühwein. Erfahre dabei, dass Österreich, Kühtaimorgen ein schottisches Hochzeitspaar hier heiraten wird, wobei der junge Mann in seinem original Killt mit seiner Zukünftigen vor dem Eisaltar stehen wird. Und in der Hochzeitsnacht kuscheln beide dann im Doppelschlafsack und Schaffellauflage auf einem Eisblock.

Österreich, KühtaiEingeladen bin ich an meinem letzten Abend zu einer Mondschein-Schneeschuhwanderung zur Graf Ferdinand-Hütte. Und die liegt unterhalb des Zwölferkogels 250 Höhenmeter vom Schlosshotel entfernt. Dabei empfängt uns nach gut einer Stunde herrlichem Aufstiegs bei Österreich, Kühtaimächtigem Schneetreiben ein gutes Abendessen mit typischen Tiroler Schmankerln. Und wie die Schneeflocken waagerecht daher stoben, da schnappen sich alle einen Schlitten und sausen mit ihm in großer Gaudi über die beleuchtete Nachtrodelbahn ins Tal.

Gerd Krauskopf

Infos:

Lage:

Kühtai, Österreichs höchstgelegener Skiort ist nur 30 Minuten vom Flughafen Innsbruck mit dem Taxiservice über das Hotel buchbar zu erreichen.

Das Jagdschloss Kühtai gehört zur Hotelkooperation der „Schlosshotels & Herrenhäuser“    http://www.schlosshotels.co.at

Gut gewohnt habe ich im

Jagdschloss Kühtai, A-6183 Kühtai/Tirol, Tel: 0043-5239-5201, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! , Homepage: www.jagdschloss.at 

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