Transsilvanien

Reizvolle Städte und Burgen in Transsilvanien

 Wasserspiele am Großen Ring, Mittelpunkt der historischen Altstadt von Sibiu.

Wasserfontänen schießen auf dem Platz in die Höhe, vor allem zur Freude der Kinder.

Währenddessen füttern Frauen die in Scharen herumfliegenden Tauben. Ein friedliches Bild vor der Kulisse des Großen Rings in Sibiu, dem früheren Hermannstadt im rumänischen Transsilvanien (Siebenbürgen). Der imposante Platz ist umgeben von bedeutenden Gebäuden aller Epochen von der Renaissance bis zur Gründerzeit.

 

Die Fassaden der Häuser - die ältesten stammen aus dem 15. Jahrhundert - sind wegen der Wahl Sibius zur europäische Das Rathaus und die katholische Kirche am Großen Ring in Sibiu erstrahlen in neuem Glanz. Kulturhauptstadt 2007 restauriert worden. Der Besucher fühlt sich nach Westeuropa versetzt. Mit dem kleinen Unterschied, dass es in Hermannstadt, dem wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum der Region Siebenbürgen, von historischen Gebäuden nur so wimmelt. Rumänien, das zuweilen auch als “Italien des Ostens” bezeichnet wird, ist sich seiner Ausstrahlung vollkommen bewusst.

Selbstsicher, freundlich und zuvorkommend treten die Menschen gegenüber Gästen aus dem westlichen Ausland auf. Durch den Rathausturm gelangt man zum Kleinen Ring, dem Marktplatz für Handwerker. Dort befindet sich auch die berühmte Lügenbrücke. Einer Legende zufolge soll sie einstürzen, wenn jemand lügt. In einer Seitengasse erinnert eine Büste Friedrich Schillers vor einem Haus daran, dass der schwäbische Schriftsteller für kurze Zeit dort gewohnt hat. Von der Stadtmauer zwischen Alt- und Neustadt sind noch Teile erhalten. Am Zimmermanns- und Töpferturm werden jedes Jahr Ritterfestspiele ausgetragen. “Alles ist knapp”, bemerkt der 30-jährige Reiseleiter Sterian Ghizu mehrdeutig beim Rangieren des Busfahrers durch enge Straßen.

Eine der vielen befestigten Kirchenburgen ist Biertan, Unesco-Weltkulturerbe.In Transsilvanien - wörtlich: Land hinter den Bergen - sind Wehrkirchen die Touristenattraktion. Die befestigte Kirchenburg Biertan (Bierthälm) - heute Unesco-Weltkulturerbe - ist ein gutes Beispiel dafür. Die mächtige Wehranlage aus dem 15. Jahrhundert war drei Jahrhunderte lang Bischofssitz der Evangelisch-Altsächsischen Kirche. Heute leben noch 14 000 deutschsprachige Siebenbürger Sachsen im Land.

Im Weingut Jidvei werden köstliche Weine angebaut. Die Weinverkostung im Weingut Jidvei öffnet sämtliche Geschmacksrichtungen. Sie beginnt mit trockenem Weißwein (“Mädchentraube”), setzt sich fort mit halbtrockenem Sauvignon blanc, Dry Muskat, Gewürztraminer und endet mit Sekt. Zwischen den einzelnen Weinproben rühmt der Direktor das für Trauben ideale Klima und sein Weingut, das auf 1350 Hektar Fläche 9,5 Millionen Flaschen Wein im Jahr produziert.

Das Wahrzeichen von Sighisoara: der berühmte Stundturm.  Sighisoara (Schässburg) ist eine der reizvollsten Städte Transsilvaniens. Das alte Zentrum und die Burg, eine der schönsten bewohnten in Europa, strahlen eine besondere Stimmung aus. Durch winklige Gassen mit ihren krummen Häusern gelangt man auf den Burgberg, wo Gotik, Renaissance, Barock und Historismus in seltener Geschlossenheit das Stadtbild bestimmen. Pferdefuhrwerke mit 3 oder 2 PS rattern lautstark über das Kopfsteinpflaster. Durch den 64 Meter hohen Stundturm, das Wahrzeichen der Altstadt, erreicht man den von herrlichen Patrizierhäusern gesäumten Burgplatz. Für den mühseligen Aufstieg entschädigt ganz oben der  Blick über die verschachtelten Dächer der Stadt und Teile der Stadtmauer mit den von ursprünglich 16 noch erhaltenen sechs Wehrtürmen.

Eines der wichtigsten Zentren Rumäniens ist Brasov (Kronstadt). Die Stadt entstand am Schnittpunkt alter Kaufmannsstraßen nach Kleinasien, dem Balkan,  Mitteleuropa und zur Adria. Das Rathaus von 1420 am schmucken Rathausplatz beherbergt heute das Bezirksmuseum. Hinter gut restaurierten alten Bürgerhäusern blicken die Schwarze Kirche, das größte Die schmale Gasse in Brasov. Gotteshaus Siebenbürgens, und die erste rumänische Schule hervor. Die schmalste Gasse des Landes ist die Seilstraße mit 1,32 Meter Breite und 83 Meter Länge. Es kann übrigens passieren, dass Braunbären am Stadtrand Mülltonnen plündern und von Touristen aus der Hand gefüttert werden. Brasov, Geburtsort des Deutsch-Rockers Peter Maffay, ist ebenso wie die Luftkurorte der Umgebung beliebtes Wochenendziel der Bukarester. Das Wintersport-Zentrum Poiana Brasov beispielsweise liegt nur wenige Kilometer entfernt auf knapp 1000 Meter Höhe.

Die Törzburg,  “Dracula-Schloss“. Das Land jenseits der Wälder ist von Legenden und Mythen umrankt. Eine der Hauptattraktionen ist das Dracula-Schloss Bran (Törzburg), das genau so aussieht, wie es der irische Autor Bram Stoker in seinen Romanen beschrieben hat. Laut der Legende hat Fürst Dracula nur eine Nacht dort verbracht. Der Besucher betritt die Burg mit ihren vielen Türmen und Schießscharten über eine majestätische Treppe und findet im Innern ein Geschichtsmuseum vor. “Where is Dracula (Wo ist Dracula)?”, fragen die amerikanischen Touristen angesichts der nüchternen Ausstattung enttäuscht. Der Rummel hat den üblichen Souvenir-Rummel zur Folge: An zahlreichen Marktständen vor dem Schloss werden Masken und Tassen mit dem Konterfei des Vampirs feilgeboten.

Bauernburg Rasnov Seit der Wende im Jahre 1989 hat in Rumänien ein starker Umschwung eingesetzt. Die Investitionen aus dem Westen sind nicht nur zur Errichtung von Firmen verwandt worden, sondern auch zum Ausbau der städtischen Infrastruktur. Trotzdem ist Rumänien noch touristisches Entwicklungsland. Punkten kann es mit weitgehend unberührten, schönen Landschaften und wieder herausgeputzten Altstädten.

In dem Hirtendorf Sibiel empfangen Ortsvorsteher Andrei und seine Frau in Trachten die Gäste am Ortseingang mit einem Pferdegespann. Stolz führen sie durch das Ikonenmuseum für Hinterglaswandmalerei, laut ihren Angaben das bedeutendste der Welt. Die älteste Ikone stammt aus dem 18. Jahrhundert und wurde im Norden Transsilvaniens bemalt. Das in den 1970er-Jahren eingerichtete Museum besitzt 700 Ikonen und verzeichnet 12 000 bis 15 000 Besucher im Jahr.  

Mit 170 Betten in 36 Pensionen ist das 400 Einwohner zählende Sibiel gut bestückt. Die Gastgeber richten auf Wunsch eine Hochzeits-Show aus. Dann werfen sie sich ins Festtagswams und tischen in ihrem Bauernhaus ein typisch rumänisches Abendessen auf. Zur Vorspeise gehören Sauerkrautwickel mit Polenta und Auberginensalat. Hauptgang sind Kalbfleisch und eingelegter gegrillter Fisch, die Nachspeise besteht aus Krapfen und Palatschinken sowie aus Käse. Eine Drei-Mann-Kapelle sorgt für die musikalische Umrahmung und spielt anschließend zum Tanz auf. Einen schöneren Abschluss einer Rumänien-Reise kann man sich eigentlich nicht wünschen. 

Norbert Krauss

 

Infos:

Rumänisches Touristenamt,

Reinhardstraße 47, 10117 Berlin, Tel. 030/400 55 904, Fax 089/400 55 906, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! , www.rumaenien-tourismus.de 

Anreise:

Mit dem Flugzeug von diversen deutschen Flughäfen direkt nach Sibiu. ??

Einreise:

Zur Einreise genügt der Personalausweis, welcher noch sechs Monate gültig sein sollte.

Unterkunft:

Hotel Römischer Kaiser und Hotel Continental Forum in Sibiu. Hotel Rex in Sighisoara. Hotel Aurelius in Poiana Brasov.

Restaurants:

Weinkeller Ileana in Sibiu. Haus Vlad Dracul in Sighisoara. Dakerscheune in Poiana Brasov.

Geld:

Landeswährung ist der Leu, unterteilt in Bani. Viele Hotels und Restaurants akzeptieren Kreditkarten.

Zeit:

Mitteleuropäische Zeit plus eine Stunde