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Israel II.

 

Unterwegs im Heiligen Land: Begegnungen in Israel und Palästina

 

Israel

 

Israel ist reich an touristischen Attraktionen. Trotz immerwährender politischer Spannungen kann man sich als Reisender sicher fühlen und sowohl auf den Spuren jahrtausendealter Geschichte wandeln, als auch Strände und Nachtleben genießen. Begegnungen mit Menschen der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen dieses politischen und kulturellen Schmelztiegels garantieren nachhaltige Reiseerlebnisse. 

 

Von Uwe Junker

 

Multikulturelle Friedensbemühungen in Haifa

 

In Jerusalem werde gebetet, in Tel Aviv gelebt und in Haifa gearbeitet. Manche Israelis versichern zudem, Haifa sei die schönste, sauberste und wirtschaftlich erfolgreichste Stadt ihres Landes. Wer als Reisender dort ankommt, realisiert, dass diese Klischees - wie so oft- der Wahrheit recht nah kommen: viele Parks, gepflegte Gärten, der Haupthafen des Landes, Technische Hochschule und Universität, die im Bereich der Hochtechnologie führend sind. IsraelTouristen fühlen sich besonders Wohl im quirlig-historischen Viertel der einstigen German Colony mit seinen einladenden Cafés, Bars und Restaurants für jedweden kulinarischen Genuss. Sie reihen sich entlang der zentralen David Ben Gurion Street, heute Flaniermeile, einst Hauptachse des deutschen Templerviertels. Im 19. Jahrhundert gründete hier die Israelchristliche Gemeinschaft der Templer aus Baden-Württemberg ihre Kolonie, führte Landwirtschaft ein, baute Straßen und Häuser. Ihre landwirtschaftlichen Errungenschaften, Häuser und Straßen blieben. Die Templer selbst wurden von den Briten während deren Protektorat Israels interniert oder des Landes verwiesen, weil sie nach Hitlers Machtergreifung in Deutschland stramme Nazis wurden und eigene Ortsgruppen in Israel gründen wollten.

 

Die Gurion Street steigt vom Hafen hinan zum Wahrzeichen Haifas, dem Bahai-Heiligtum mit seinen zauberhaften, terrassenförmig angelegten Gärten. Im Mittelpunkt der Anlage thront der IsraelBahai-Schrein mit dem Grab des Báb, dem Propheten der Bahai-Religion, der 1850 in Täbris erschossen wurde. Anhänger schafften seine Gebeine heimlich aus Persien nach Haifa. In der Philosophie der Bahai gilt die Erde nur als ein Land, dessen Bürger alle Menschen sind. Die Stifter aller monotheistischen Weltreligionen werden als Manifestationen nur eines allwissenden und allliebenden Gottes betrachtet.Israel

 

Die Ideen dieser überaus friedfertigen Religion scheinen in Haifa Wurzeln geschlagen zu haben: Nirgendwo in Israel funktioniert die Ko-Existenz von Juden und Muslimen so gut wie hier. Und wohl nicht von ungefähr haben die Achmad-in-Muslime ihre Moschee in Haifa erbaut. Hier empfängt uns Bushra, Vizepräsidentin der Frauen und Ehefrau des hiesigen Priesters morgens und bittet zum Vortrag ins Auditorium. Im Achmad-in-Islam gelte das Prinzip „Leben Israelfür alle, Hass für niemand.“ „Für uns bedeutet Dschihad nicht Krieg, sondern das ständige Bemühen um Erziehung und Wohltätigkeit, wir trennen Politik und Religion.“ Jesus werde als einer der Propheten gesehen, die Mariengeburt als Wunder. „Wir arbeiten an Übersetzungen des Korans in viele Sprachen, um einen friedvollen Islam zu verbreiten.  Frauen haben bei uns die gleichen Rechte wie Männer, müssen keine Kopftücher tragen und dürfen selbstverständlich auch Auto fahren, studieren und sich überall frei bewegen.“ Als ZuhörerIn mit orthodoxem und radikalem Islam auf Grund eigener Erfahrungen oder Medien und  Literatur vertraut, ahnt man schon, was Bushra kurz darauf selbst zur Sprache bringt: Für orthodoxe Muslime seien diese Prinzipien nicht akzeptierbar. „Deshalb werden wir in Pakistan, Indonesien und Teilen Indiens erbarmungslos verfolgt.“ In Pakistan glaube man fest daran, dass zwei getötete Achmad-in-Muslime das Tor zum Paradies weit öffnen würden. Doch am Ende überwiegt die Hoffnung: Die Anhängerschaft dieser friedfertigen Auslegung des Islam wächst weltweit rasant.Israel 

 

Akko – UNESCO-Weltkulturerbe und Spiegel der Weltgeschichte

 

Zahlreiche Anhänger jenes friedfertigen und weltoffenen Bahai-Glaubens pilgern bis heute nach Akko. Denn im nordwestlichen Zitadellen Turm der wuchtigen Festung wurde der Stifter ihrer Religion, Bahá`u`lláh mitsamt seiner Familie zwei Jahre gefangen gehalten. Wir  Touristen Israelwerden bald vom einzigartigen Charme dieses geschichtsträchtigen Ortes in den Bann geschlagen: Orientalische Bilderbuch-Atmosphäre in der eindeutig arabisch geprägten Altstadt mit ihren Moscheen, Karawansereien und den anziehenden Düften orientalischen Markttreibens. Aromen von Safran, Anis, Salbei, Zimt, Kümmel und Koriander liegen in der Luft. Wir trinken Tee mit frischer Minze, kosten Datteln, Hummus und Falafel – ein Fest für die Sinne. IsraelFrisch gestärkt lässt es sich entspannt durch Epochen der Weltgeschichte wandern: Den Römern diente Akko als Garnisonsstadt, 1104 wurde es von den Kreuzfahrern erobert und zur Hafenstadt ausgebaut. Der Mamelucken Sultan al Ashraf Khalil setzte 1291 der Kreuzfahrerstadt ein Ende. Ihre schönsten arabischen Bauwerke und die Altstadt in ihrer heutigen Form entstanden unter dem gewalttätigen Ahmed Jezzar, genannt der Schlächter, der hier von 1775-1805 als Pascha regierte und zusammen mit den Briten die Eroberung Akkos durch Napoleon verhinderte Aber auch die Kreuzfahrer haben Bauwerke hinterlassen, die wohl Israelfür die Ewigkeit bestimmt sind und von denen manche lange unentdeckt blieben: Erst 1994 wurde bei der Reparatur einer Wasserleitung der über 350 Meter lange „Templars Tunnel“ entdeckt. Der ist Teil eines weit verzweigten unterirdischen Tunnelsystems der einstigen  Kreuzfahrerstadt, das sich immer wieder zu riesigen Säulenhallen öffnet. Hier wurde Israelgespeist, gefeiert und geschlafen. Wer nach ausgiebiger Tunnelwanderung über den „Templars Tunnel“ im alten Hafen wieder ans Tageslicht gelang und sich dort in einem der Cafés mit Blick auf Fischerboote, Segeljachten und Altstadtmauer niederlässt, nimmt nach all der kriegerischen Historie eine wohltuend entspannte Stimmung war. Aus dem einst so umkämpften Akko scheinen Juden und Araber einen Ort friedlichen Miteinanders gemacht zu haben.Israel

 

Weitere Informationen:

 

Diese dreiteilige Reportage beruht auf der Reise „Israel – Begegnungen mit Israel und Palästina“ des Kölner Reiseveranstalters  „Shalom Israel Reisen, SIR“. Sie bietet eine gelungene Mischung aus Besuch historischer Stätten einerseits und intensiven Begegnungen mit Menschen der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen Israels und Palästinas andererseits. Detaillierte Informationen: Shalom Israel Reisen, Tel.: +49(0)2203-91250, Email:   Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

Lufthansa fliegt regelmäßig von Frankfurt nach Tel Aviv, alternativ und in der Regel etwas preiswerter bietet Turkish Airlines eine Flüge ab diversen deutschen Flughäfen via Istanbul an.

 

Die Monate April / Mai und September / Oktober sind bestens für eine Kombination von Rundreise und Badeaufenthalt geeignet. 

 

 

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