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Wohnmobiltour

Die Burgenstraße: Von Rothenburg bis Cadolzburg mit dem Wohnmobil

Burgenstraße

Eine Reise mit dem Wohnmobil auf der Ferienstraße zu Burgen und Schlössern, beschaulichen Städten und fränkischen Köstlichkeiten

 

Von Gerd Krauskopf

 

Eine Woche lang mit dem Wohnmobil über die Burgenstraße: Atemberaubende Tage, die wir ganz nach Belieben gestalten können, sollen es für uns beide werden. Und das fängt in Ansbach an. Hier mieten wir das riesige Gefährt von 7,5 Metern Länge und 3,20 Meter Höhe. Und nach den schriftlichen Formalien und der Einweisung chauffieren wir das ungewöhnliche Fahrzeug zuerst einmal auf den öffentlichen Parkplatz Hofwiese in die Stadtmitte von Ansbach. 

 

Startpunkt Ansbach

Bevor es uns in die Altstadt zieht, kommen neben traditionsreichem Bier köstliche fränkische Spezialitäten wie die Ansbacher Bratwürste mit Sauerkraut und Braumeisterbrot sowie das ofenfrische, knusprige Schäufele im Brauhaus Hürner auf den Teller. Danach geht’s in die nur wenige Meter entfernte Altstadt. Nicht zu übersehen ist das mächtige Residenzschloss.Ansbach

Ihm gegenüber setzen wir uns auf den Sockel der bronzenen Pferdeplastik Anscavallo und genießen den Blick auf den im 18. Jahrhundert im Stil des Barocks erbauten Regierungssitz der Markgrafen zu Brandenburg-Ansbach, heute Schlossmuseum und Sitz der Regierung von Mittelfranken. Hinein in die Stadt geht’s auf kopfsteingepflasterten, engen Sträßchen und ausladenden Plätzen vorbei an gut besuchten Biergärten zu einem weiteren Highlight, die St. AnsbachGumbertus-Kirche. Eine imposante gotische Kirche, die zu den bedeutendsten Sakralbauten Frankens zählt. Ihr markanter Turm ist weithin sichtbar und das Wahrzeichen der Stadt. Im Inneren der Evangelisch-Lutherischen Kirche beeindrucken uns vor allem das helle Kirchenschiff und der schlichte Altar. Den Abend lassen wir im Hofgarten in Sichtweite der Orangerie auf einer Parkbank ausklingen, bevor es uns in die Koje unseres rollenden Hotels zieht.

 

Rothenburg ob der Tauber

Bevor wir ab acht Uhr den Parkautomaten füttern müssen, machen wir uns rechtzeitig auf den Weg nach Rothenburg ob der Tauber, dem Highlight an der 770 Kilometer langen Burgenstrasse. Mit unserem riesigen Gefährt ist die mittelalterliche Innenstadt mit seiner intakten Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert für uns tabu, da uns kein Stadttor mit den Rothenburg ob der TauberAusmaßen unseres Wohnmobils hereinlassen würde. So stellen wir unser Gefährt unterhalb der mittelfränkischen Stadt an der sogenannten historischen Doppelbrücke mit ihren imposanten Steinbogen ab, die die Tauber überspannt. Bevor es zu Fuß in die Stadt hinauf geht, genießen wir den Blick auf die Silhouette, die den Beinamen „fränkisches Jerusalem“ trägt. Innerhalb der 2,5 Kilometer langen, begehbaren Stadtmauer bietet sich uns ein Gewirr aus Gassen mit Sehenswürdigkeiten allererster Güte an. Zwischen der meistfotografierten Ansicht der Stadt, dem Plönlein mit dem Sieberstor und dem imposanten Rathaus mit seiner Renaissance-Fassade sind wir im mittelalterlichen Kriminalmuseum mit dem geschäftsführenden Direktor Dr. Markus Hirte verabredet. Wie die Menschen seinerzeit mit den Seuchen umgegangen sind, Rothenburg ob der tauberwollen wir von ihm wissen. „Oft glaubte man, dass die Krankheit durch verunreinigte Lüfte übertragen wurde oder auf ein Ungleichgewicht der vier Körpersäfte zurückzuführen ist. Auch wurden teilweise Hunde und Katzen als Krankheitserreger ausgemacht und mit dem Ergebnis bekämpft, dass die Dezimierung der natürlichen Feinde der wahren Pestüberträger, nämlich der Ratten, der Verbreitung der Seuche weiteren Vorschub leistete.“ Pest, Krankheiten und Seuchen wurden demnach immer wieder als Strafe Gottes interpretiert. Darüber denken wir in einem gemütlichen Lokal mit einem gut zubereiteten Karpfen und einem fränkischen Bocksbeutel noch lange nach, bevor es wieder hinunter geht zu unserem mobilen Zuhause.

 

Von Burg Colmberg weiter nach Wolframs-Eschenbach

Schon von Weitem sehen wir nach kurzer Fahrt vorbei an weiten Feldern und idyllischen Dörfern Burg Colmberg, die das weite Obere Altmühltal beherrscht, auf einem Hügel thronen. An einem Golfplatz unterhalb der Burg – so hatte man uns empfohlen – könnten wir unser Burg ColmbergGefährt unproblematisch abstellen. Was dann auch stimmt. So machen wir uns zu Fuß auf den Weg zur Burg hinauf. Die Buckelquader und Zangenlöcher in der Mitte der Burg, so erfahren wir, weisen sie als staufische Reichsburg aus. Die Burganlage beherbergt nicht nur ein Hotel, sondern auch ein Restaurant mit Terrasse im Burghof, das bestens für eine Pause geeignet ist. 

 

Weiter führt uns der Weg an Ansbach vorbei Richtung Wolframs-Eschenbach. Auch dieses alte Städtchen innerhalb einer Stadtmauer ist geprägt von gut erhaltenen Fachwerkhäusern, allen voran der „Alten Vogtei“ des Deutschen Ordens, heute ein schmucker Gasthof. Am Unteren Tor finden wir sogleich einen PKW- und Busparkplatz, auf dem wir am Schießteich unser Wolfram-EschenbachWohnmobi abstellen können. Bevor es ins Städtchen geht, das stolz auf seinen berühmten Dichter Wolfram von Eschenbach ist, der im 12. Jahrhundert lebte und als einer der bedeutendsten Minnesänger und Epiker des Mittelalters gilt, machen wir es uns erst einmal bequem. Rollen die Markise aus, stellen Campingstühle und Tisch auf und kochen im Mobil auf dem Gasherd Pasta, die wir uns mit Salat und Brot schmecken lassen.

 

Über Abenberg geht’s bis Cadolzburg

Wir steuern Abenberg auf der Burgenstrasse an. Dabei trauen wir uns nicht mit unserem Wohnmobil durch die mittelalterlichen Tore der Stadt zu fahren, obwohl der Autobus mit AbenbergSchmackes hindurch fährt. Etwas außerhalb am Stollenweiher parken wir und genießen den Blick auf Burg Abenberg, die seit über 750 Jahren majestätisch über der Stadt thront. 

 

Gleich neben der imposanten Cadolzburg finden wir nach unserer Weiterfahrt am späten Nachmittag unproblematisch den Wohnmobilstellplatz. Die Burg – 1157 erstmals urkundlich erwähnt – die das Bild des gleichnamigen Ortes trägt, gelangte 1250 in den Besitz der hohenzollerischen Burggrafen zu Nürnberg. Während der letzten Kriegshandlungen, ging sie Cadolzburg– eine der besterhaltenen Herrschaftsburgen im deutschsprachigen Raum - in Flammen auf. Seit einigen Jahren befindet sich dort ein außergewöhnliches Museum, in dem Besucher das Spätmittelalter mit allen Sinnen erleben. Durch Spiele, Medienanwendungen und Fühlstationen werden sie aktiv in das Ausstellungsgeschehen einbezogen. 

 Am Ende der Reise machen wir auf dem Rückweg nach Ansbach auf dem Campingplatz Waldsee in Roth-Wallesau im Fränkischen Seenland einen letzten Stopp. Während wir den letzten Abend bei gut gekühltem Bier aus dem Bordkühlschrank genießen, geht über dem Waldsee die Sonne unter und färbt das spiegelglatte Wasser tiefrot.Roth-Wallesau

 

Weitere Informationen:

Kostenlose Wohnmobilbroschüre im Online-Shop: www.burgenstrasse.de, Tel. 07131/9735010

Wohnmobil mieten: Zum Beispiel bei www.paulcamper.de (privates Camper-Sharing)

 

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