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Chiemgau: Im tiefen Schnee jubilieren die Glückshormone

Chiemgau

Rund um Reit im Winkl warten auf Natur-Genießer und passionierte Wintersportler ein herrliches Schneeschuh-Wandergebiet, Schnupper-Biathlon mit einem Olympiasieger und ein Eislaufspektakel


Von Gerd Krauskopf

 

Mit jedem Atemzug genießen wir die kristallklare Bergluft auf dem frisch gewalzten magisch mystischen Weg inmitten von tief verschneiten Tannen. Von den Baumwipfeln rieseln leise zarte Flocken. Bei diesem Wintermärchen jubilieren die Glückshormone. Die meisten Gäste kommen Chiemgauzum Skifahren, Snowboarden und Langlaufen nach Reit im Winkl. Wir lassen es lieber ruhiger angehen und schnallen an der Hindenburghütte in 1200 Metern Höhe auf der Hemmersuppenalm die Schneeschuhe unter und stapfen etwas breitbeinig auf dem im Jahre 2009 prämierten Panorama-Rundweg des 1. Premium-Winterwanderweges Deutschlands. Während der feine Schnee unter den Schuhen knirscht, genießen wir vom Rundweg aus den Chiemgautief verschneiten Wald und die freien Felder bis hin zur Anna-Kapelle, die sich auf der Hälfte des sechs Kilometer langen Weges mit sanftem Auf und Ab befindet. Unterwegs geht der Blick – wenn die Wolken ihn ab und an freigeben – weit hinunter zum Chiemsee mit seinen Inselchen und auf die mächtige Kampenwand mit dem riesigen Gipfelkreuz.  

 

Vor dem schmucken Kirchlein mit den langen Eiszapfen vom geschindelten Türmchen, das im Jahre 1905 von Almbauern errichtet wurde, steht eine kleine Rast auf dem Programm. Dabei erfahren wir von Wanderführer Sepp Haslberger, dass Reit im Winkl zu den schneesichersten ChiemgauOrten Deutschlands zählt, daher der Spitzname „Schneeloch“. Und das liegt daran, dass der Ort umschlossen ist vom Schwarzberg und Rauer Nadel, während aus einer Öffnung von Westen her kalte Luft vom Kaisergebirge und dem Karwendel aus Tirol einfällt.

 

Zurück geht es zur gut eingeheizten, urigen Hindenburghütte, wo die kalten Wangen von der Wärme schnell erglühen. Dort steht Marius in der Küche und bereitet von Hand nach einem Chiemgaualten Hausrezept die ersten Spätzle zu, während Monika die Fleischpflanzerl auf dem Herd anbrät und in mächtigen Töpfen rührt. Sie werden den hungrigen Schneeschuhwanderern nach „Sennerinnenart“ mit Röstzwiebeln serviert.


Tief hinunter geht’s die lange, steile Passstraße mit einem Allrad-angetriebenen Kleinbus zum Parkplatz Blindau. Ab und an wird diese Fahrstraße auch im 30-Minuten-Takt zur längsten Rodelstrecke Deutschlands freigegeben. In Reit im Winkl angekommen, prosten sich auf dem ChiemgauMarktplatz am „Glühweinstandl“ bereits am späten Nachmittag die ersten feierlaunigen Urlauber zum Après-Ski zu. Dabei ist der Ort nicht gerade bekannt für ein ausschweifendes Nachtleben. 

Abends werden wir mit einem freundlichen „Griaß God“ im Gut Steinbach vom Inhaber Klaus Graf von Moltke herzlich empfangen und vom Küchenchef Achim Hack kulinarisch verwöhnt.Chiemgau

 Nur einen Katzensprung entfernt, ein Viertelstündchen mit dem Kleinbus auf der „Deutschen Alpenstraße“ Richtung Ruhpolding, liegen eingebettet inmitten von hohen Bergen im Naturschutzgebiet „Östliche Chiemgauer Alpen“ drei kleine Seen: der Weitsee, Mittersee und Chiemgauder Lödensee. Von den Einheimischen wird diese Gegend auch gerne „Klein Kanada“ genannt. Da wandern auf der Fahrt die Augen aus dem Fahrzeug die wunderschön bewaldeten Berge hinauf zum Himmelblau, ein Ausblick, der die Seele berührt. 

 

Unser Ziel ist die etwas außerhalb des Ortes gelegene Chiemgau Arena Ruhpolding, ein „Mekka des Biathlons“. Es ist eine der modernsten Wintersportarenen der Welt. In ihr finden nicht nur Weltmeisterschaften und Weltcup-Events statt, sondern auch Breiten- und ChiemgauLeistungssportveranstaltungen. Bei der Besichtigung erfahren wir, dass in dieser Trainings- und Wettkampfstätte vier olympische Disziplinen - Biathlon, Langlauf, Nordische Kombination und Skisprung - durchgeführt werden. Auf dem Schießstand empfängt uns Fritz Fischer –Goldmedaillengewinner bei den Olympischen Winterspielen 1992 in Albertville – zum Biathlon-ChiemgauGästeschießen. Mit dem Gewehr im Anschlag liegen wir auf dem Bauch und erfahren, wie schwer es ist, einen Treffer auf der 50 Meter entfernten und gerade mal 4,5 Zentimeter im Durchmesser kleinen Scheibe zu treffen. 

 

Ein großes Eisspektakel erleben wir ein paar Tage später in Inzell - in der 200 mal 90 Meter großen Max-Aicher-Arena. Das futuristisch aussehende Eisstadion modernster Art mit einer Rundumverglasung bietet optimale Ausblicke auf die Bergkulisse und den angrenzenden Zwingsee. Ihre dynamisch geformt schwebende Dachkonstruktion mit großen Öffnungen ist Chiemgauweithin erkennbar. Durch sie dringt diffuses Tageslicht in den Innenraum, wo gerade einige Profis neben Familien mit ihren Kindern auf der 400 Meter langen Kunsteisbahn ihre Runden drehen, während auf dem Eishockey-Innenfeld ein Spiel stattfindet. Von Eismeister Toni Doppler erfahren wir auf der Zuschauertribüne, auf der gut 7000 Zuschauer Platz haben, dass die einst offene Arena im Jahre 2009 für die seinerzeit bevorstehenden Eisschnelllauf-ChiemgauWeltmeisterschaften im Jahre 2011 zu einem der führenden Austragungsorte für Eisschnell- laufwettbewerbe umgebaut und mit modernster Technik ausgestattet wurde. Nach so viel innovativer Technik zieht es uns zurück nach Reit im Winkl zu einem erholsamen Spaziergang mit spektakulärer Aussicht auf das stolze Kaisergebirge, während von Weitem zu beobachten ist, wie die letzten Sonnenstrahlen an diesem Tag punktgenau auf die Ortsmitte mit der stolzen Pfarrkirche St. Pankratius fallen.

 

Weitere Informationen:

 

Chiemgau Tourismus, www.chiemsee-chiemgau.info

Reit im Winkl: www.reitimwinkl.de

Hindenburghütte, www.hindenburghuette.de

Chiemgau Arena Ruhpolding, www.chiemgau-arena.de

Max—Aicher-Arena Inzell, www.max-aicher-arena.de

Übernachten: Zum Beispiel in Reit im Winkl im Hotel Unterwirt, www.unterwirt.de

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